Der geraubte Wald – Wood (DOK.fest)

To tell the Story,

das ist das journalistische Credo dieses Filmes von Monica Lázurean-Gorgan, Michaela Kirst und Ebba Sinzinger. 

Das ist ein eigenes Dokumentarfilmgenre inzwischen, dass einer entweder selbst, wie Michael Moore recherchiert und dies filmisch dokumentiert, oder, wie hier am DOK.fest in gleich mehreren Filmen (Writing with Fire, Hinter den Schlagzeilen) die Story von Rechercheuren zu berichten. 

Hier im Zentrum steht Alexander von Bismarck und die EIA. Die spezialisieren sich auf illegale Holzfällerei, auch mit den Mitteln der Undercover-Investigation. Für Krimi- und Thrilleratmosphäre ist also gesorgt, sei es in Sibirien, in Rumänien oder in Peru. 

In Peru ist der Fokus auf den Indigenen, denen der Wald gestohlen wird und die dann auch noch die Bussen für die illegalen Rodungen bezahlen müssen. In Sibirien wird Holz für die chinesische Holzverarbeitung geräubert, deren Produkte im Westen in den Regalen landen. In Rumänien scheint die österreichische Firma Schweighofer den ganz großen Reibach zu machen und holzt gnadenlos auch den Wald von Naturparks ab, während die Chefs der Firma Unschuldslämmer mimen und mit den Kritikern ins Gespräch kommen wollen. 

Aus Rumänien kommt die einfach zu realisierende Idee der App, mit welcher LKWs mit Holztransporten auf ihre Legalität hin kontrolliert und und allenfalls als Diebe überführt werden können. Die App ist auch hier im Film ein wichtiges Mittel in der Vorbereitung eines Scoops, wie er für jede Journalistendoku ein Traum ist; dass die Story, die erzählt wird, Aufsehen rerregt und Folgen zeitigt; allerdings nicht unbedingt wie gewünscht, denn die App wurde in Rumänien umgehend verboten; was beweist, dass die Korruption bei dem Milliardengeschäft in den höchsten Kreisen wurzelt. 

Das sind Stories, die erzählt und verbreitet werden müssen. 

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