All the pretty little Horses – Mikra Omorfa Aloga (Vod)

Doppelansicht von Glück

Mehr junges Familienglück geht nicht. 

Alice (Yota Argyropoulou) und Petros (Dimitris Lalos) wohnen mit ihrem bildhübschen, blondgelockten Jungen Panayiotis (Alesandros Karamouzis) in einer ausladenden Villa mit Pool in einer Hügellandschaft mit Blick auf eine Meeresbucht in der Nähe von Athen. 

Petros hat etwas mit Finanzen zu tun, Alice ist Anästhesistin. Das Paar liebt sich im Pool oder fährt ans Meer und treibt es im Auto. 

Wenn da nicht dieser Schmerz wäre. Der kommt früh auf der Tonspur in den Film während man Alice in den Hügeln joggen sieht. Dass es sich um eine Beziehungskiste mit Thrillerqualität handelt wird nicht mit Lautstärke und heftigen Auseinandersetzungen gezeigt, es wird angedeutet mit Kleinigkeiten, ein tropfender Wasserhahn, der mehr interessiert als die Tätigkeit des Protagonisten, ein Rumpler bei einer Autofahrt, ob das Tier überlebt hat, ein Windspiel auf einer Veranda. 

Es sind Insichgekehrtheiten und verschlossene Blicke der Protagonisten, Anrufe, die nicht angenommen werden, eine heimliche Hausbesichtigung, eine Begegnung mit alten Freunden aus Athen, was tut Ihr hier, ein Dinner in der Villa. 

Immer mehr wird klar, dass hier Scheinwelten aufrecht erhalten werden, die immer wieder durchlöchert werden. Symbol dafür ist ein Brunnen im riesigen Garten um die Villa, der repariert werden soll und nur notdürftig abgedeckt ist, Vorsicht Panayiotis! Es ist das automatische Tor, was am Eingang der Zufahrtsallee sich nicht ganz schließen lässt. Es ist ein Nachbar mit zwei Hunden, der immer wieder kritisch rüberäugt.

Der Thriller wird nur ab und an heftig auf der Tonspur angededeutet. Sonst hält diese sich zurück, als ob sie aufs Geschehen selbst lenken möchte; nur mal ein Handy, das klingelt, eine Musik aus einem Radio. 

Die Sätze wirken oft verfänglich harmlos, aber sie sind eben nie Füllsätze in den eher spröden Dialogen, allzu gesprächig sind die Figuren nicht, allzu neugierig nicht, und wenn eine Frage zu weit geht, wird sie taktvoll überhört oder auf ein anderes Thema gewechselt. 

Es gibt weitere Hinweise auf die Brüchigkeit dieses Glückes. Gut, die Symbolik mit dem erschlagenen Hund ist vielleicht ein kleines Too-Much zu viel auf der Kehrtwende zum echten Glück der kleinen Familie. 

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