Lebenslinien: Willy Bogner – Durch Feuer und Eis (BR, Montag, 21. Dezember 2020, 22.00 Uhr)

Der Welt ein Lächeln schenken,

das ist einer der Grundsätze von Willy Bogner, die ihn selbst als bescheiden und wenig egomanisch charakterisieren, ihn den frühen Skistar, aufregenden Sportfilmer, erfolgreichen Geschäftsmann. 

Reiner Holzemer zeigt mit diesem Film, dass durchaus ansprechende und sympathische Lebenslinien mit Promis gemacht werden können.

Bogner ist Bogner. Er meint, wichtiger im Sport sei das Verlierenlernen und nicht das Siegen. Das konnte er in seinem Leben, das von harten Schicksalsschlägen getroffen wurde, bestens anwenden; wenn dann zum Schicksalsschlag, zB Tod seines Adoptivsohnes, noch der Shitstorm der Medien dazu kommt. 

Holzemer muss nicht mit Bogner die Lebenslinien-Pflichtübungen des Besuches von früheren Wohn- und Schulhäusern absolvieren. Bogners Leben ist ab dem 18. Lebensjahr, dem Sieg beim Lauberhornrennen, geprägt von Höhepunkten, wie nur wenige sie erleben, aber genau so von Tiefpunkten, geschäftlich wie privat, dass eine dreiviertel Stunde nicht reicht, um alles anzuführen. 

Holzemer findet eine gute Mischung aus Statements von wenigen, ausgewählten Freunden und Geschäftspartnern von Bogner, aus Sensationsarchivmaterial und eigens für die Sendung aufgenommenen Interviews zum Leben dieses Sportstars, Skifilmemachers, Modemachers, Schöpfers von Musik-Sport-Mode-Filmen. 

Bogner erzählt rückblickend und immer noch gerührt und fast ungläubig, dass er wegen seiner Film-Sportbegeiterung (und wohl auch Waghalsigkeit) für James-Bond-Filme gebucht wurde für Action-Szenen, ja dass er selber sogar solchene geschrieben hat und wie bei der Premiere in New York just nach dieser Eröffnungsequenz spontan Applaus im Publikum aufbrandete, was doch ein seltenes Phänomen sei, Applaus während eines Screenings. 

Der Film zeigt auch, dass es wohl sehr am Protagonisten von Lebenslinien liegt, dass sie zur persönlichen Begegnung werden und nicht zur drögen PR-Veranstaltung verkommen. 

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