Mamre-Patmos-Schule.
Wenn auch nicht als solches deklariert, ist dieser Kurzfilm von Louise Donschen, den MUBI als Gratis-Werbezückerchen verschenken lässt, ein Porträt der Mamre Patmos-Schule, einer Förderschule der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.
Weit entfernt von einem Werbespot der üblichen Sorte, bedient die Filmemacherin sich filmischer Mittel im Grenzbereich zur bildenden Kunst.
Die Einzelimpressionen, die ein wundersames Gesamtbild der Institution abgeben, könnten genauso gut für sich als Video-Ausstellungstücke in einer Galerie gezeigt werden. Sie beobachten Protagonisten bei individuellen Tätigkeiten, vom Nähen über eine ärztliche Augenuntersuchung, beim Schälen eines Granatapfels bis zum spaßigen sich an das Lenkrad eines Busses setzen oder Schlagzeugspielen, neben einem Haus auf einer Bank sitzen oder lässig die Beine baumeln lassen am Bach, vom Schwimmen in Schwerelosigkeit aber auch eine Szene mit einer Archivarin, die auf Bilder aus einer anderen Zeit verweist, ganz dezent.
Die Porträts setzen sich wie Puzzles zusammen aus mit Bedacht herausgepickten Details von den Protagonisten selbst als auch aus ihrer signifikanten Umgebung, die einer ruhigen Betrachtung wert sind und ihr standhalten, denn die Bezüge, die sie herstellen, wirken nicht beliebig, sondern relevant.