Der Neandertaler in uns.
Der moderne Mensch, der Homo Sapiens, zu dem wir uns zählen, hat noch etwa 2 Prozent Erbgut des ausgestorbenen Neandertalers in sich. Letzterer ist ausgestorben, weil er sich nicht übers Wasser wagte, weil er wohl nicht mutig, kühn, verwegen genug war; deshalb ist er dem Homo Sapiens unterlegen, nachdem er sich mit diesem noch vermischt hatte.
Das ist doch ein prickelndes Eskapismus-Digestiv nach all der täglichen, zermürbenden Corona-Kost, die uns zwangsweise verabreicht wird. Eine dreiviertel Stunde (Autor: Hannes Schuler) mit wilden Drohnenflügen und ebensolchen Computeranimationen Millionen von Jahren durchqueren, so wild und wenig gradlinig, wie die Entwicklung vom Affen zum Menschen war.
Es gab immer Parallelmodelle, manche waren erfolgreich, andere weniger (die Nussknacker waren eine Sackgasse). Oft haben die physisch kleineren, die aber mehr Kopf einsetzen mussten, das Rennen um die Evolution gemacht. Diejenigen, die angefangen haben Instrumente einzusetzen, die mit der Jagd angefangen haben, die soziales Leben entwickelt haben, Feuer, auch Fürsorge und die, wie erwähnt, kühn waren.
Dieses bunte, populärwissenschaftliche Magazin referiert zwischen Spielszenen (Menschen spielen Affen, Frühmenschen und Neanderataler), Animationsszenen und Seitenblicken auf die klimatische Veränderung die Arbeit von Archäologen, wie die aus wenig Fundstücken ganze Entwicklungsperioden nachzuvollziehen versuchen.
Es gibt Blicke auf Fundstellen in Tansania, Malawi oder Äthiopien. Archäologische Feinarbeit mit dem Pinsel, Glück über ganz frühe Fußabdrücke von Vorgängern der Menschen, die schon den aufrechten Gang hatten. Ein Vulkan und seine Asche haben dieses Glück ermöglicht.
Spätestens mit der Höhlenmalerei vor 40′ 000 Jahren trat die Kultur in die Menschengeschichte ein; Musik hätten diese auch schon gemacht. Irgendwo wird dann auch, das geht jetzt über diese Sendung hinaus, das Denken eingesetzt haben – oder kam das erst bei den alten Griechen mit der Polis?
Wie auch immer, Afrikaausflüge kommen in unseren Breiten zu dieser Jahreszeit am Fernsehen immer gut; und lieber so als mit Traumschiffromanzen.