Die Wolf-Gäng

Stocksolide

hat Tim Trageser diesen Kinderfilm nach dem Drehbuch von Marc Hillefeld nach dem Roman von Wolfgang Hohlbein inszeniert. 

Inszenieren scheint für Trageser vor allem zu bedeuten, die Logistik im Griff zu haben; aus einem wunderhübschen Fachwerkstädtchen mit Computerretouche die magische Stadt „Crailsfeld“ (nicht Crailsheim!) herzustellen; ein buntes Volk, teils Menschen, teils Fantasiefiguren durch die Stadt flanieren, Oldtimer-Autos durchs Bild fahren zu lassen, magische Tricks in den Film einzubauen, Nebel, oder bunter Atem, den die Hexe aushaucht und der die drei Protagonisten dazu bringt, stets das Gegenteil dessen zu sagen, was sie denken. 

Es gibt eine bodenständige Geschichte. Barnabas (Rick Kavanian), will seinen Sohn Vlad (Aaron Kissiov), den Nachwuchsvampir, auf die Pennerakademie bringen, in der auch eine Figur mit Kürbiskopf rumläuft. 

Von seiner Mutter hat der Sohn einen „Blutzahn“ geerbt, der hängt an einer Kette um seinen Hals. Über die genaue Bewandts dieses Erbstückes wissen weder er noch sein Vater genau Bescheid. Das wird im Laufe der Geschichte seriös aufgeklärt. 

Zu Vlad gesellt sich der kleinere Wolf „Arsseni Bultmann“ und das Elfenmädchen oder vielleicht auch Libellenmädchen Fee (Greta Hubert). Die erleben nun traditionelle Kinderabenteuer, immer an der Grenze zur Magie, zur Verwandlung in einen Löwenmenschen (Wolf) oder zum fliegenden Feenwesen. 

Der Gegenspieler ist der Bürgermeister, der auch Luzifer ist, was sie irgendwann herausfinden. Ein Countdown-Platz ist der Kirchturm, der an der Spitze an einen Monopteros erinnert und in dessen Mitte der magische Blutkristall aufbewahrt wird. An ihm hängt Wohl und Wehe der Stadt und selbstveständlich wird das Trio, das sich dann Wolf-Gäng nennt, die Angelegenheit für sich entscheiden. 

Vielleicht leidet unter dem Primat der Regie für die Organisation der Logistik so eines Filmes die Arbeit mit den Darstellern, es leidet auch der Charme, der Humor; der Film bleibt trocken wie eine Schulstunde. Alles korrekt und ein paar Mal haben die Kids in der Pressevorführung dann doch gelacht. 

Ein Beispiel für Trockenes bietet die Szene mit dem Steuerbescheid. Wirklich amtlich trocken und humorfrei. Das erinnert an beamtenhaft ordentliches Subventionskino. Kein Kino zum Abheben, aber auch nicht unbedingt zum Davonlaufen. Die Spanne zu einem Harry-Potter-Film zu überbrücken, bedürfte es noch etlicher Kinomagie.

Und unter und über allem säuselt wohlige Daunenwolkenmusik. 

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