Menschsein (Kinoaktionstag am Dienstag, den 3. Dezember 2019)

Lesotho, Kolumbien, Neuseeland, Indien, Guatemala, Kambodscha, Tibet, das sind Länder, die Dennis Klein und Oliver Stritzke für ihren Film bereist haben.

Sie hat das Thema Inklusion getrieben, die Frage nach dem Menschsein mit Behinderung. Sie haben überall Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen angetroffen, aber auch überall Menschen, die sich für diese einsetzen.

Sie haben selbstfeflektiv überlegt, wie weit sie eine Art postkoloniale Haltung hätten, ob sie etwas zum Thema beitragen können, oder ob der Umgang mit Behinderten nicht viel mehr einfach ein Selbstverständlichkeit sein sollte.

Sie haben Behinderte und Helfer befragt nach ihrer Lage. Es stellt sich heraus, was wenig verwundert, dass Arme es schwerer haben mit Behinderung, dass aber auch sie Lösungen finden und dabei die Fröhlichkeit nicht verlieren müssen, wie eine Runde von körperbehinderten Frauen in Lesotho beweist, obwohl sie alle gebildet sind, finden sie keinen Job.

Es stellt die Filmemacher auch vor ein Problem, wenn sie einer Familie begegnen, die von einem Euro pro Tag leben muss und der lediglich 70 Euro zur Fertigstellung ihres Hauses fehlen. Hier haben sie eine besondere Lösung: sie entdecken die Sportlichkeit des nicht behinderten Vaters und regen ihn dazu an, an einem Marathonlauf teilzunehmen, bei dem eine Geldprämie zu gewinnen ist. Er wird tatsächlich Zweiter und erhält so viel Geld, dass er das Haus bauen kann.

In Kolumbien beschäftigt sich der Film mit Taubstummen, in Neuseeland mit dem Down-Syndrom, in Indien mit einem Fall von Muskelschwund und dem Thema, wie weit man Todkranke über deren Zustand ehrlich aufklären soll. Am Schluss stellen sich die Filmemacher auch die Frage, ob es dieser Reise wirklich bedurft hätte.

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