Engagierter Film zum ewigen Thema politische Freiheit, vom Idealismus, der sich zum Totalitarismus wandelt, von der Revolution, die ihre Kinder frisst, anhand wahrer Begebenheiten zur Zeit des Machtwechsels im Iran vom Schah zu Khomeini und der ersten zwei Jahre der Revolution – brisant gewürzt mit Archivfootage aus der Zeit.
Hossein Pourseifi hat das Drehbuch geschrieben und die Regie geführt. Er konzentriert sich auf den aktiven Iraner und Kommunisten, Journalisten, der vor dem Schah in die DDR geflohen ist, Omid (Reza Brojerdi). Er ist verheiratet mit der Deutschen Beate (Katrin Röver), Wissenschaftlerin, die ihre Doktorarbeit immer wieder nicht schreiben kann in der DDR, weil sie in Leninismus und Marximus nicht firm genug sei. Sie haben das zehnjährige Töchterchen Sarah (Luzie Ndjafi).
Der Bruder von Omid ist vom Schah-Regime ermordet worden. Das gibt dem Einsatz von Omid zusätzlichen Power, einen Wechsel zu fordern, den Rücktritt des Schahs zu verlangen und nachher sofort in den Iran, der seine Heimat ist, zurückzukehren.
Es ist atemberaubend zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit Kohmeini die Islamisierung vorantreibt, mit welchem Tempo die Revolution ihre Kinder frisst. Wobei Omid und seine Zeitung in den Texten eher zurückhaltend und wohlwollend sind, beschwichtigend, die Revolution, die brauche ihre Zeit.
Interessant ist auch der Konflikt zwischen Beate und ihrer Tochter Sarah im Iran. Wie Sarah anfängt, das Kopftuch als Schuluniform zu tragen, wie sie sich von der persischen Oma Nosrat (Sima Seyed) begeistert in den Koran einführen lässt.
Andererseits sieht Beate sich selbst plötzlich in der Falle. Denn ihr Mann ist Perser, sie DDR-Bürgerin, da ist eine Ausreise nicht mehr so leicht. Da hilft auch kein DDR-Diplomatenpass.
Interessant auch die vollmundigen Versprechungen, die Khomeini abgibt, die Freiheiten, die er verspricht.
Der Film zeigt den Weg der Desillusionierung von Idealismus. Und gleichzeitig schimmert die Faszination von Persien immer wieder durch. Das Archivfootage bringt den Kitzel der Realität in den Film. Und Brojerdi spielt überzeugend den Omid, von dem es heißt, er könne eben doch nur schöne Artikel schreiben – ein Idealist, ein Weltfremder. Und die verflixte und immer engere Lage nach zwei Jahren der Revolutionsherrschaft und ihrer Büttel.