Official Secrets

Der Irakkrieg mit Tausenden von Toten und den grauenhaften Folgen bis hin zum Erblühen des IS mit seinen Köpfungen, Vergewaltigungen, dieser Krieg, wurde von den USA und Großbritannien mit Lügen, reinen Lügen begründet und vom Zaun gerissen. Man wundert sich, dass Täter wie Tony Blair in England und Bush Junior in Amerika immer noch frei herumlaufen. Man wundert sich noch mehr, wenn man diesen Film von Gavin Hood, der mit Gregory und Sara Bernstein auch das Drehbuch geschrieben hat, gesehen hat.

Dem Drehbuch zugrund liegt das Buch „The Spy who tried to stop a War: Katharine Gun and the Secret Plot, to Sanction the Iraq Invasion“ von Marcia und Thomas Mitchell. Wobei der Titel schon präzise den Inhalt des Filmes umreißt.

Katharine Gun ist beim Geheimdienst beschäftigt. Keira Knightley verkörpert diese überzeugend mit dem breiten Spektrum von ahnungsloser Dolmetscherin, die sie anfangs ist und der der Hauch der Geschichte ins Gesicht weht, bis zur Frau, die eine mutige Tat tut und an den Konsequenzen wächst.

Weil Katharine in Asien aufgewachsen ist und sprachbegabt, wird sie gebraucht in der Abteilung, die andere Länder überwacht und ausspioniert; sie hören maßenhaft Gespräche ab und müssen die politische relevanten Dinge herausfiltern und ihrer Behörde kommunizieren.

In ihrer Arbeit kommt Katharine eine Anweisung unter, worin es darum geht, die Briten mögen bittschön andere UN-Länder in der Richtung bearbeiten, dass sie in der UNO für den Angriff auf den Irak stimmen. Eine unerhörte Einmischung. Denn die Beweislage über die Massenvernichtungswaffen, die Saddam habe, ist dünn, dünner geht es nicht, die ging, das kommt im Film nicht vor, auf eine Info-Ente deutscher Spione zurück.

Katharine jedenfalls gerät in einen Gewissenskonflikt, das Papier der Öffentlichkeit zuzuspielen, da sie der Meinung ist, mit solchen Aktionen würden die Behörden über den Krieg unnötig Menschenleben gefährden. Sie kopiert das Papier und spielt es der Presse zu.

Das erzählt der Film mit großer Klarheit und gut nachvollziehbar, insofern auch spannend, denn die Presse ist zwar gierig auf solche Schlagzeilen, sie muss sich aber auch vorsehen; denn seit dem Falklandkrieg gibt es das Gesetz über offizielle Geheimnisse, das von Frau Thatcher noch verschärft wurde. Um solche Gesetze herum kann man alles nur noch falsch machen, wenn man überhaupt noch den Mund öffnet. So ist der Weg der Wahrheit ein Hindernisparcours.

Der Erzählzeitraum geht über ein Jahr; die Zeit von der Berührung von Katharine mit dem Dokument 2003 bis zur Gerichtsverhandlung 2004, die eine verblüffende Wendung nimmt und ohne Worte beweist, wie sehr die Engländer von Tony Blair und dessen Regierung belogen worden sind.

Erschwerend für die Lage von Katharine kommt hinzu, dass sie mit einem irakischen Kurden verheiratet ist, den der Staat in seiner Verzweiflung über die Bekanntwerdung der Anweisung, abzuschieben droht. In den Film sind historische Newsaufnahmen reingeschnitten, in denen die Politstars ihren Irakkrieg verteidigen und verkündigen.

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