Vom Ernst des Lebens und vom Rausch der Spielefantasie
erzählt dieser Film von Lino DiSalvo, der mit Blaise Hemingway, Greg Erb und Jason Oremland auch das Drehbuch geschrieben hat.
Die Rahmenhandlung findet im Ernst des Lebens statt. Marla hat gerade ihren ersten Pass bekommen und träumt vom Reisen und von Abenteuer. Sie weiht ihren kleinen Bruder Charlie in das Geheimnis ein. Sie hat Angst davor, es ihren Eltern bei deren Rückkehr zu offenbaren.
Statt der Eltern klingeln zwei Polizisten. Ein Unfall. Marla wird in den nächsten 4 Jahren die Verantwortung für ihren Bruder Charlie übernehmen, sie wird zur ernsthaften Früherwachsenen, übernimmt Elternverantwortung.
Charlie ist im Playmobil-Alter. Er entdeckt einen Eingang zu einer Spielzeugausstellung. Er will seine Schwester vom Sinn des Spielens überzeugen und dass es nicht nur den Ernst des Lebens gebe. Er lotst sie in die geschlossene Halle.
Dort verwandelt er sich in einen Playmobil-Vikinger und sie sich in eine matronenhafte Playmobil-Frau. Sie geraten in entfesselte Playmobil-Welten. Er wird in einer Schlacht zum Wikinger-Helden. Den merkt sich Herrscher Maximus, lässt ihn kidnappen und will ihn mit anderen Gefangenen für seine Spiele im Kolosseum dem Vergnügen der Massen und einem Ungeheuer vorsetzen. Maria setzt sich mit dem Detektiv Rex Dasher auf Brüderchens Fersen und wird erleben, dass Abenteuer zum Leben gehört.
Im Gegensatz zum The Lego Movie 2 bleibt Lino DiSalvo stets der Playmobilephilosphie seines Erfinders Horst Brandstätter, dem der Film auch gewidemt ist, treu, dass die Kinder mit ihrer Fantasie die Figuren zum Leben erwecken sollen.
Stets bleibt Raum für die Vorstellung, dass es Kinder im Kinderzimmer sind, die die Figuren in die Hand nehmen und mit denen die wildesten Reisen und Verfolgungsjagden durch alles, was sie an Settings haben, ausführen, ob moderne Autobahn, ob Wildwestdorf, Jurassic Dschungel, moderne Hightech-Überwachungs- und Sicherungswelt oder eben Wikingerschlacht oder Wunschfeewelten mit Einhorn und fliegendem Teppich.
Musical-Elemente tragen mit zur Leichtigkeit des spielerischen Ernstes oder des Ernstes beim Spielen bei, auch während des Abspannes wird nochmal die Spielephilosophie peppig reflektiert.
Bildnerisch wirken die animierten Playmobil-Figuren nach dem Prinzip der Marionetten, was bei einem Wildwest-Ritter die Erinnerung an Lucky Luke weckt. Von unschätzbarem Wert in der Unterstützergruppe für Maria wird sich der Imbissfahrer Del erweisen. Und da es eine Spielwelt ist, warum soll das Heu nicht pink gefärbt sein?