Play (BR, Mittwoch, 14. August 2019)

Langeweile darstellen. Und ein Vatermord.

Der Film von Phlip Koch, der mit Hamid Baroua auch das Drehbuch geschrieben hat, wirkt so, als hätten die Redakteure und Zwangsgebührentreuhänder Cornelius Conrad und Claudia Simionescu vom BR und Birgit Titze von Degeto ihm den Auftrag erteilt, einen Film zum Thema Spiele/Spielesucht und Virtual Reality zu drehen, wobei das Thema in möglichst langweilige Alltagsszenen – so langweilig wie möglich geschrieben – eingebettet werden soll, damit die Fantasiewelt des eingeblendeten Spiels, Natur, Fels, Wiese, Bäche, Sturzbäche und elfengleiche Protagonistin umso virtually realiter erscheint.

Es folgt langweilige Alltagsszene auf langweilige Alltagsszene: langweilige Schulstunden, langweiliger, stereotyper Familientalk, langweilige Schulmensa, langweilige Elternsprechstunde, langweiliger Mobiltalk mit Freundin (oder Freund oder Oma?), langweilige Staubsaugeszene, langweilige Yoga-Szene, langweilige Schulhofszene, langweilige Mutter-Tochter-Szenen, langweilige Psychologinnen-Szene, langweilige Verkühlungsszene, langweilige Badszenen, langweilige Was-ist-denn-hier-los-Szene, wenn die Eltern nach Hause in ein Chaos kommen (besonders steif inszeniert), langweilig-lächerliche Kowalski-Such-Szene, langweilige Bowling-Szene, langweilige Handwaschszene, langweilige Rauchersezene, langweilige Mutter-Ausbruch-Szene (und noch langweiliger, wenn der Vater dazukommt), …. —- alles auch stinklangweiig inszeniert…

und zeigt dadurch dem Zwangsgebührenzuschauer, wie dringend nötig solche Spiele in einem öden Alltag sind, erst recht in einem TV-Alltag oder in einem Degeto-Alltag, einem BR-Alltag oder einem ARD-Alltag – der schreit förmlich nach Kompensation.

Die Macher scheinen ihren Auftrag auch so verstanden zu haben, einen Cast zusammenzustellen, der hinten und vorne weder zueinander noch zu den Rollen passt: die Protagonistin Jennifer ist deutlich zu alt im Vergleich zu ihren Schulkameradinnen (wie oft muss die sitzen geblieben sein!), schaut auch viel zu reif aus, trotz häufig geheimnisvoller Gesichtszüge und auch dem Papa nimmt man eine hervorragende Position im Geschäftsleben nicht eine Sekunde ab, er scheint weder Ehemann noch leiblicher Vater.

Als ob das Fernsehen vergessen hätte, dass es dem grassierenden Populismus im Lande etwas entgegenstellen sollte, denn das wäre ja seine vornehmste Grundaufgabe. Es läuft etwas schief in diesem Lande mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!