Fast & Furious: Hobbs & Shaw

Doppelte Dröhnung.

Normalerweise reicht ein Actionheld wie Dwayne Johnson (hier als Hobbs und auch als Produzent des Filmes) oder ein Jason Statham (hier als Shaw und gleichzeitig auch als Produzent des Filmes) aus, um im Alleingang die Welt vorm Untergang zu retten.

Doch diesmal ist die Bedrohung so groß, dass die beiden gezwungenermaßen zusammenspannen müssen. Das ist eine konfliktreiche wie pointenerzeugende Grundkonstellation. Das Böse, Brixton (Idris Elba), nennt sich gleich so. Dieser ist manipuliert vom exklusiven Forschungsinstitut „Eteon“, das in einem entsprechend hocheleganten, abgeschotteten Hauptquartier skrupellos rumlaboriert und mit Hilfe von Professor Andreiko (Eddie Marsan) ein gefährliches Virus, CT17 („Schneeflocke“), entwickelt, mit welchem es die Weltherrschaft anstrebt.

Der Fall wird virulent, weil die dritte im baldigen Bunde der Top-Agenten, die attraktive Hattie (Vanessa Kriby), sich offenbar das Virus unter verrräterischen Bedingungen unter den Nagel gerissen hat und damit abgetaucht ist. Wobei ein Unterschied zwischen der offiziellen Lesart und den Fakten besteht.

Im Split-Screen-Verfahren exponiert Regisseur David Leitch nach dem Drehbuch von Chris Morgan als Parallelhandlung, wie die beiden Top-Agenten aus ihren privaten, familiären Situationen in L.A. und London herausgerissen werden, wie sie voll dagegen sind, zusammenzuarbeiten, da sie ja Einzelkämpfer und Einzelhelden sind. Das wird einiges an durchaus unterhaltsamem Spiel zwischen den beiden ermöglichen.

Familiär ist aber auch die Beziehung zu Hattie. Sie ist die Schwester von Shaw. Da „Der Böse“ ein manipulierter Mensch ist mit Roboterelementen, wird es nicht leicht sein, ihn zu besiegen.

Wie in einer erstklassigen Manufaktur spicken die Actionsprofis ihren Weg zur Rettung des Virus mit bester händischer Action, was brauchen wir das inzwischen längst abgelutschte Übermaß an Computereffekten, wenn es auch so geht mit verrückten Verfolgungsjagden und Kämpfen, mit Wortspielereien, pointenhaften Hackeleien, Jokes und mit der Message, dass letztlich der Mensch und das Menschliche dem Roboterhaften oder der KI überlegen bleiben.

Kurios-Köstliches findet seinen Platz auf Samoa, wie hier Schrottplatz gegen Toptechnik zum Countdown antreten, zu souveränem Unterhaltungskino in Bestform, bei dem das „Mike Jagger“-Spiel immer noch fast reibungslos funktioniert. Die geistigen Koordinaten beschränken sich auf kurze Zitate von Nietzsche und Bruce Lee und der Frage, welcher Satz von welchem sei.

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