Der Flohmarkt der Madame Claire

Viel Symbolismus in diesem Film von Julie Bertuccelli, die mit mehreren Mitautorinnen das Drehbuch nach dem Roman von Lynda Rutledge geschrieben hat: Flohmarkt, Rummel, Steinbruch, Nippes, Puppen, Clownpuppen, mechanische Spieluhren.

Claire Darling (Catherine Deneuve) wohnt als Kettenraucherin in einem Schloss in Verderonne. Dieses ist vollgestopft mit Möbeln, Bildern, Puppen, ausgestopften Tieren, Kostbarkeiten noch und nöcher und sogar ein echter Monet ist dabei, den sie dem Dorfpfarrer abgeluchst hat.

Claire glaubt, dass ihr letztes Stündchen geschlagen hat und will den kostbaren Hausrat in einem privaten Flohmarkt losschlagen. Junge Männer vom Steinbruch, der jetzt den Chinesen gehört, schleppen das Zeugs für sie auf den Vorplatz.

Claire ist von Absenzen und Ansätzen von Demenz geplagt. Die Vergangenheit holt sie ein. Im Film sind das Rückblenden, die von jüngeren Darstellern gespielt werden.

Tochter Marie (Chiara Mastroianni), die die Mutter lange nicht gesehen hat, ist alarmiert und taucht auf. Mutter verscherbelt teuereste Kostbarkeiten für wenige Euro. Es gibt Dunkles in der Vergangenheit. Einmal behauptet Claire dem Priester gegenüber, sie habe getötet. Sie verlangt von ihm einen Exorzismus.

Das Mutter-Tochter-Verhältnis ist zerrüttet. Aber in so einem Endstadium, besonders, wenn die Mutter in der Klinik landet, stellt sich einiges in milderem Lichte dar.

Der Film lebt vom Verschwimmen der Sinneseindrücke und der Zeitebenen der alten Claire, die hin und hergeschüttelt wird zwischen Gegenwart, die sie kaum mehr versteht und einer Vergangenheit, die sie nicht verarbeitet hat. Es gab auch einen Ehemann. Flohmarkt, Schluss- oder Ausverkauf von Identitäten?

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