Das Vermächtnis der Zisterzienser – Italien (arte, Mediathek vom Sonntag, 21. April bis Montag 20. Mai 2019)

Kulinarisches Bildungsfernsehen, das durch den Brand von Notre Dame in Paris unerwartete Aktualität gewinnt hinsichtlich Einblicks in den Werdegang der abendländisch-christlichen Kultur und warum sie für uns von Belang ist, auch wenn wir weder kirchlich noch religiös sind.

Der Film von Alessandro Melazzini pickt sich einige herausragende Beispiele des Klosterbaus der Zisterzienser in Italien heraus, teils in Betrieb, teils Ruinen. Die Drohnenaufnahmen setzen besonders schön die Architektur folgender italienischer Zisterzienserklöster ins Bild, von innen wie von außen:
Chiaravalle Milanese bei Mailand
San Galgano bei Siena
Tre Fontane bei Rom
Kloster Casamari
und Fossanova.

Es gibt Rosetten zu sehen.

Die Dokumentation berichtet von der Gastfreundlichkeit der Zisterzienser, von der Ruhe in den Klöstern, den Oasen des Friedens und vom Prinzip des Arbeitens als auch des Betens, davon, dass die Mönche für den Bau der Klöster gerne Land urbar gemacht haben (und auch in Interaktion mit den Städten traten), wie sich die Strenge der ursprünglichen Zisterzienser in Frankreich in Italien der italienischen Mentalität angepasst habe, bunter geworden sei, auch Gemälde an der Wand duldete.

Bemerkenswerter Satz eines Interviewpartners: „Damals gab es vielleicht mehr Europa als jetzt, wo wir offene Grenzen haben“. Und über die Zisterzienser heißt es, dass sie ein europäisches Netzwerk des Glaubens und der Macht errichtet hätten. Womit wir mitten im heutigen europäischen Disput und damit auch mitten in den Europawahlen wären.

Hier geht’s direkt zum Film.

Zwischen den berauschenden Architekturaufnahmen gibt’s immer wieder angenehm kurze Infos und Erklärungen von Fachleuten, Wissenschaftlern, Kunst- und Kirchenhistorikern.

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