Quigley der Australier (DVD)

Tom Selleck spielt Matthew Quigley, einen berühmten Scharfschützen. Er ist ein Mann, der keine Berater braucht (wie heutzutage die Intendanten der ARD, wenn sie den demokratischen Grundauftrag den Beitragszahlern erläutern wollen). Mit seinen glasklaren Augen sieht er selbst, was Sache ist und entscheidet seine Handlungen.

Quigley wird für einen lukrativen Auftag nach Australien gebucht. Er soll für den Großgrundbesitzer Elliott Marston (Alan Rickman – in der exzellenten deutschen Version von Hans-Peter Hallwachs gesprochen) Dingos jagen.

Nach kurzer Vorstellung kommt Quigley in Australien an in diesem Film von 1990 von Simon Wincer nach dem Drehbuch von John Hill. Schon beim Gedrängel beim Verlassen des Schiffes zeigt Quigley, dass er sich durchsetzt, dass er Rüpelhaftigkeit nicht duldet und eingreift. Auf dem Kai bekommt er es mit der verrückten Crazy Cora (Laura San Giacomo) zu tun, die sich ihm an die Brust wirft und ihn für Roy hält. Dies ist der Anfang einer nicht unverrückten Liebesgeschichte und wird durch den Film hindurchgehen, immer auch mit der nötigen Portion Humor versehen.

Seine Scharfschützenkünste präsentiert Quigley gleich nach Ankunft auf der Farm auf Marstons Verlangen. Die sind stupend. Sein Gewehr ist eine Spezialanfertigung.

Die Exposition der Geschichte und der Figuren endet damit, dass Quigley klar wird, dass sein Job nicht die Jagd auf Dingos sein soll, sondern diejenige auf Aborigines und Deserteure der (operettenhaften) Regierungsarmee. Auch hier braucht er keinen Berater, um zu entscheiden, dass er das nicht mitmacht.

Das lässt sich der herrschsüchtige Marston nicht gefallen. Es folgt der Tiefpunkt für den Helden. Er wird in der Weite Australiens gefesselt ausgesetzt mit kaum Überlebenschance. Ebenfalls gefesselt neben ihm: Crazy Cora.

So entwickeln sich einerseits Drama, andererseits Liebesgechichte und dazu auch noch ein Erzählfaden mit den Aborigines in erzählökonomisch hervorragender Art und vor allem ist klar, Quigley will sich nur zurechtbuddeln, er ist nicht der Rächertyp oder gar ein Selbstjustizler, resp. seine Nerven müssen lange strapaziert werden, bis er sich entscheidet, Marston auf seinem Landsitz herauszufordern und für den finalen Countdown zu sorgen, wobei er auch hier nicht wild jeden erschießt, der ihm in die Quere kommt.

Der Film ist eine wunderbar doppelte Reise in die Vergangenheit: in die Siedlerzeit in Australien und in der Kinogeschichte immerhin 30 Jahre zurück in eine großartige Panavisions-Welt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert