Plötzlich Familie

Optimistische Familienkomödie.

Familie kann gut gehen – muss nicht immer, kann sogar sehr ungut ausgehen, aber dafür gibt es andere Genres.

Bei Wagners, Pete (Mark Wahlberg, der auch mitproduziert) und Ellie (die unverwüstliche Rose Byrne), wird es gut gehen – nach heißen und temperamentvoll ausgetragenen Disputen mit ihren drei Adoptivkindern.

Dieses Thema hat sich Sean Anders vorgenommen (Daddys Home – Ein Vater zuviel, Daddys Home 2, Kill the Boss 2, Wir sind die Millers, Dumm und Duemmehr), der mit John Morris auch das Drehbuch geschrieben hat. Sie gehen das Thema systematisch, gleichwohl humorvoll an.

Pete und Ellie schaffen es nicht, sich selbst den Kinderwunsch zu erfüllen. So nehmen sie an einem 8-Wochen-Kurs für potentielle Adoptiveltern teil. Die Amis können das aus dem Effeff, solche Atmosphären wie in diesem Kurs filmisch herstellen, sie haben ein Auge für einen bunt gemixten Cast. Verschiedene Paare haben denselben Wunsch. Ein Schwulenpaar ist dabei. Und eine taffe Singlefrau ebenso, die sich ein Karrieresöhnchen heranziehen möchte.

Im Internet können die Paare einen Katalog studieren mit Kindern aller Altersstufen, die dringend ein geregeltes Zuhause bräuchten. Es gibt auch Anleitungen, wie mit Kindern umzugehen ist. Die Kursleiterinnen sind eine sehr strenge und eine sehr herzliche Frau, Sharon (Tig Notaro) und Karen (Octavia Spencer).

Es gibt eine Adoptivmesse. Da hängen die elternsuchenden Kinder und die kindersuchenden Paare rum, Kindervergnügungen. So ein routinierter Komödienmacher wie Sean Anders lässt es dabei nicht aus, eine Szene einzubauen, in der Pete und Ellie ein besonders erbarmungswürdiges Mädchen finden, das allein und traurig dasitzt. Sie fragen die eine Betreuerin interessiert. Peinlich für diese, es ist ihr Töchterchen, das selbstverständlich nicht zu haben ist.

Dann schimpft Ellie über die pubertierenden Kids. Die kriegen das mit, motzen frech zurück. Logo, dass Lizzy (Isabel Moner) später just in Frage kommt. Sie hat noch zwei entzückende, kleinere Geschwister. Sie sind bei dumpfen Pflegeltern untergebracht, die Mutter sitzt im Entzug.

Bis die Familie glücklich und amtlich zusammen ist, gibt es eine Menge Probleme zu bewältigen, heftige Diskussionen und Missverständnisse, besonders mit dem Freund von Lizzy; das kann zu harten Schlägen gegen Unschuldige und Schuldige führen, zu Polizeieinsatz.

Bis alles geklärt ist, darf die dicke Oma Sandy (Margo Martindale) ihre aufdringlichen Auftritte haben. Kindergeburtstage und Thanksgiving, Schule und Sport, Spital, Weihnachten, ein revonationsbedürftiges Haus und das Familiengericht sind weitere Punkte und auch die einsame Nachbarin Mrs Howard (Joan Cusack) bekommt ihre anrührende Szene.

Über allem schwebt eine wohlige Klangwolke. Dass die Realität nicht ganz so fantastisch leuchtet, zeigen eine Reihe von Fotos von realen Familien mit Adoptivkindern im Abspann. Die Differenz zwischen kosmischer und Blutsverbindung wird hier besonders deutlich.

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