Johnny English – Man lebt nur dreimal

Vielleicht ist es eine Frage der persönlichen Befindlichkeit und womöglich auch gar nicht mehrheitsfähig, dass ich mich bestens amüsiert habe in diesem Film von David Kerr nach dem Drehbuch von William Davies, wie Mr. Bean (Rowan Atkinson) nach der guten „alten Schule“ die machtversessenen und nach Weltherrschaft strebenden IT-Giganten in die Wüste schickt.

Denn der Film hat Rhythmus, Timing, Tempo, Rasanz, viele Gags sind meilenweit vorhersehbar – aber das erhöht doch nur das Vergnügen. Die Briten sind Könner, sie haben den James Bond intus und sie haben den Bean intus.

Bean arbeitet nicht mehr beim MI6. Er unterrichtet Geographie an einem College. London leidet gerade unter Cyber-Attacken. Der Geheimdienst seiner Majestät sucht dringend einen Agenten, der nicht auf dem Schirm des Internets ist, also einen altmodischen Trottel wie Mr. Bean. Der hat kein Handy, keinen Internetanschluss, taucht in den sozialen Netzwerken nicht auf. Beherrscht aber die „old school“. So wird er reaktiviert.

Er soll mit seinem Partner Bough (BenMiller) Jason (Jake Lacy), den Internetmilliardär auskundschaften. Der logiert gerade im Mittelmeer in seiner Luxusyacht „Dot Calm“. Die liegt vor Antibes in Frankreich.

Wie beim James Bond bekommt Bean seine Geheimdienstinstrumente vorgeführt und zur Auswahl. Als Auto entscheidet er sich für einen knallig roten Aston Martin (der wird sich später eine neckische Verfolgungsjagd mit einem Elektro-BMW auf einer Bergstrecke liefern).

Die beiden Agenten treiben sich in Antibes im Luxus herum. In einem Nobelrestaurant nähern sie sich ihrem Zielobjekt mit Old-School-Kellner-Nummern, fackeln das halbe Lokal ab. Wissen aber jetzt, wo ihr Zielobjekt logiert. Schleichen sich auf die Yacht. Dort treffen sie auf die russische Spionin Ophelia (Olga Kurylenko), auch wenn sie das im Moment noch nicht wissen.

Hauptziel ist es, eine Zielmarkierung im gigantischen Computerzentrum des Schiffes anzubringen. Das gelingt und wird später als hilfreich erweisen.

Zwischendrin gibt es eine famose Emma Thompson, der es nicht genug Vergnügen bereiten kann, die britische – verzweifelte, als ob es sich um den Brexit handelt – Premierministerin zu spielen.

Und Mister Bean liefert eine Comic-Nummer als einer, der sich mit virtueller Brille in der realen Welt verläuft. Seine Bean-Gesichtsverrenk-Glanznummer wird verursacht von chillischarfen kleinen Nüssen.

Die Verwicklungen münden in einen G8-Gipfel in einer Burg an Loch Ness, in dem sich zum Glück ein U-Boot der Navy tummelt. Auch das wird sich noch als sinnig erweisen. In diesem Schloss kommt es zum turbulenten Count-Down – und zur Rettung der Welt vor der Cyberpiraterie durch den virtuell gar nicht existierenden Mister Bean und seinen Mitarbeiter. Yes und why not: „we are doing this mission old school“.

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