Der Vorname (D 2018)

Der Versuch eines deutschen Remakes des französischen Filmes Der Vorname, der wiederum auf dem gleichnamigen Theaterstück von Matthieu Delaporte basiert, der wiederum hatte mit Alexandre de La Patellière auch die Filmregie übernommen und das Drehbuch für den französischen Originalfilm geschrieben, der bei uns bereits unter dem Titel „Der Vorname“ gelaufen ist (die Ablage meines Rechners macht das nicht mit, weshalb ich „D 2018 dem Titel hinzugefügt habe).

Sicher, die französische Verfilmung ist auf dem Boden der hochgepflegten französischen Filmkultur gediehen, hatte Tempo und Witz, stefe war angetan, siehe seine Review.

Was hat Sönke Wortmann aus dem Stoff gemacht, der auch etwas an den Gott des Gemetzels erinnert, ebenfalls ein Theaterstück, das vor nicht allzu langer Zeit Roman Polanski mit Verve und Weltstars verfilmt hat?

Bei Sönke Wortmann hat für das deutsche Drehbuch Claudius Pläging mit- oder umgeschrieben.

Wortmann fängt die Inszenierung hochtourig an. Schnelle Dialoge, maschinengewehrsahlvenhaft, immerhin eine Art von Power. Ein Wort ergibt das andere.

Die Protagonisten sind Caroline Peters, Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, Justus von Dohnány und Janina Uhse. In ihren Rollen sind sie alle verwandt miteinander, verschwägert, verschwistert, wie auch immer.

Die Frau von Fitz ist schwanger. Weit über eine halbe Stunde beißt sich der Film am Thema fest, wie das Kind heißen soll. Der Vater macht scherzeshalber einen ziemlich unziemlichen Vorschlag. Es erweist sich dabei, dass das reine Vornamensthema so richtig abendfüllend nicht ist, von jedem Vornamen positive und abschreckende historische Beispiele zu finden. Da könnte man gar keinen Vornamen mehr benutzen.

Es geht auch noch um das Liebesleben eines der Geladenen, der mit den Geschwistern aufgewachsen ist, ein Klarinettist. Auch da ergibt sich eine Überraschung. Es wird ferner einen, meiner Meinung nach inszenatorisch allerdings nicht maximal ausgereizten Tortengag geben.

Dieses Prinzip Pointe-Lacher, Pointe-Lacher, das haben sie ganz gut und recht professionell hingekriegt, wobei Florian David Fitz sich etwas zu oft mit der Hand ins Gesicht langt.

Irgendwie würde man noch eine Vertiefung erwarten, dass tiefere Schichten dieser Familie ans Licht kommen, dass sich eine Steigerung wie im Gott des Gemetzels ergibt. Die bleibt allerdings aus. So dass immerhin für Lachwurzen einiges rausschaut bei diesem Feuerwerk an Missverständnissen.

Für Feinheiten und Tiefgründigeres bleibt kein Raum. Als Höhepunkt darf der Aufopferungsmonolg von Caroline Peters gelten.

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