A Star is Born

Der Förderer und sein Schützling.

Dieser Film des Schauspielers Bradley Cooper (beim Drehbuch haben ihm mehrere Autoren und Geschichtenerfinder zur Seite gestanden) fängt mit einer kurzen, aber in ausführlichen Details geschilderten Variante der Aschenputtelgeschichte an; effizient und tränenrührend.

Großkunst trifft Kleinkunst. Jackson Maine (Bradley Cooper spielt auch noch die Hauptrolle, und noch eine schwierige dazu!) ist Sänger und Gitarrist bei einer Band, die riesige Arenen füllt. Das ist der eine Erzählstrang. Der verbindet sich bald schon mit dem anderen.

Hier arbeitet Ally (Lady Gaga) in einer Großküche und muss sich blöd anmachen lassen. Einmal die Woche tritt sie auf einer Kleinkunstbühne als Sängerin auf – sie ist eine Abwechslung zur Travestie-Show.

Jackson ist einsam. Sein Freund, der immer ein falscher Freund ist, ist der Alkohol. Jackson lässt sich von seinem Fahrer nach dem Konzert wahllos in der Stadt herumkutschieren, bis er zufällig das Lokal entdeckt, indem Ally auftritt. Er erlebt ihr Lied. Entdeckt in ihr ein Spielzeug.

Sie wurde bislang an größeren Träumen gehindert, wegen ihrer zu großen Nase. Jetzt geht es blitzschnell – das wird in hochprofessionell langsamer Manier erzählt, wie er sie in der Garderobe besucht, wie er fasziniert ist von ihr, sich um jedes Detail von ihr, ihrer Frisur, ihren künstlichen Augenbrauen interessiert; also da hat der Film eine ganz interessante Mischung aus Geschwindigkeit und Langsamkeit gefunden.

Jackson fackelt nicht lange. Er möchte sie schon am nächsten Abend bei seinem Konzert dabei haben. Eins, zwei drei, kaum Zwischenschritte, schon sitzt sie mit ihrem lustigen Jobkollegen Ramon (Anthony Ramos) im Privatjet und bevor wir uns angeschnallt haben, steht sie vor einer unübersehbaren Menschenmenge auf der Bühne – und kommt an beim Publikum. Damit ist der Titel des Filmes bereits erfüllt – und der Film hat noch nicht einen Viertel seiner Laufzeit hinter sich.

Der Rest ist der auseinanderdriftende Weg zwischen ihrem künstlerischen Aufstieg und seinem alkoholbedingten Abstieg.

Gleichzeitig, das hält die Beziehung aufrecht, ist sie ihrer Liebe treu. Das führt zu ein paar Konfliktchen. Diese werden mit vielen Musik- und Gesangsnummern weich abgefedert. Schwierig ist der Film nicht. Er bleibt auf dieser Ebene, sie hat Erfolg, er ertränkt sich im Alkohol.

Zwischendrin habe ich gedacht, vielleicht ist dieser Film nicht anspruchsvoll genug für unser Publikum, das doch gewohnt ist, etwas mehr in die Tiefe zu gehen, etwas mehr über die Charaktere von solchen hervorragenden Künstlern zu erfahren, wie beispielsweise in Maria by Callas oder Amy Winehouse oder Whitney Houston – Can I Be Me oder Amy oder auch, und ebenfalls deutlich vielschichtiger und nahrhafter Mamma Mia – Here we go again.

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