Die Überlebenden – The Darkest Minds

Anrennen gegen die unsichtbaren Wände des Coming of Age, ohne Regeln, wie frisch geschlüpfte Schildkröten zum Meer rennen sie um ihr Leben, die Vergangenheit (die Kindheit zuhause) ausradieren, magische Kräfte entwickeln, den ersten Atem der Liebe spüren, etwas Besonderes sein, gegen schwer definierbare Gegner kämpfen, vor ihnen fliehen, das behütende (und romantische) Sommercamp finden, das so geheim sei, lernen, wem vertrauen und wem nicht. Der Bruch mit der Kindheit und der Familie und die Suche nach dem Neuen.

Die Gewalt und die Magie, die Extreme zwischen Dystopie, Romantik und Zukunftsvision in diesem ephemeren Zustand des Überganges vom Kind zum Erwachsenen, des Loslösens von Zuhause, das wird hier angemessen amerikanisch mit dem entsprechenden Pathos als auch mit der entsprechenden Waffengewalt, ohne Knarre keine Problemlösungen in Amerika, schon gar nicht im Coming of Age, auf die Leinwand gebracht.

Wie üblich laufen die Pupillen der Pubertierenden rot an, wenn sie in die Pubertätsextase geraten, wenn sie telekinetische Kräfte entwickeln oder sich Menschen gefügig machen. Diese Wucht.

Es geht um das Erwachsenwerden von Ruby (Amandla Stenberg). Die Rahmenhandlung geht von einer schweren Seuche aus, die Jugendliche erfasst. Deshalb werden die in brutalen Lagern gehalten. Sie werden nach Intelligenz- und somit Gefahrenkategorien eingeteilt.

Die obersten zwei Stufen müssen eliminiert werden. Ruby gehört dazu. Aber sie tarnt sich in der grünen, niedrigeren Stufe. Eine Ärztin hilft ihr, aus dem Lager zu entkommen. Die im Lager sind und drin bleiben, sind die, die nie zum Leben kommen.

Somit ist der Weg frei für Ruby durch das mystische Labyrinth, wenn man dramaturgisch so will. Sie findet Weggenossen. Solidarität ist in so einer Lebensphase überlebenswichtig. Sie müssen sich zurechtfinden in einer feindlichen Welt, sich in Acht nehmen vor Fallen, denn nicht jeder, der behauptet, Gutes zu tun, ist auch ein Guter.

Für so schwierige Lebensphasen haben Filmfantasie und vielleicht auch die Natur, die hier symbolisiert wird, die Mittel erfunden, die helfen, die Schwierigkeiten zu meistern und diesen Überlebenslauf zu bestehen.

Das inszeniert Jennifer Yuh Nelson (Kung Fu Panda 3) mit ungezügelter Verve und Wildheit nach dem Drehbuch von Chad Hodge nach dem Roman von Alexandra Bracken und mit einem überzeugenden Cast.

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