Meg – The Meg

Alles kalkuliert.

Für den asiatischen Markt, für den amerikanischen Markt, für den schwarzen Markt, für den Weltmarkt. „Der weiße Hai“ war einst ein Riesenerfolg. Da müsste sich in seiner Strömung doch was machen lassen. Allerdings heißt jetzt der Regisseur Jon Turteltaub und nicht Steven Spielberg und das Drehbuch stammt von Dean Georgaris + 2 nach dem Roman von Steve Alten.

Jason Statham ist ein Zugname, dem kann kein Drehbuch und keine Regie was anhaben; er ist da, schaut, packt an, begibt sich in waghalsige Situationen, kann aber auch sich damit abfinden, dass ein Geretteter, der selbst die Klappe im verlorenen Tauchboot zumacht, dort zugrunde gehen wird, um nicht das Leben der anderen zu riskieren.

Nach dieser Aktion hat er sich nach Thailand zurückgezogen. Auch das kalkuliert, das traumhafte Strandleben und das Bier. Kalkuliert auch, dass ein Unglück passiert, das den erfahrenen Taucher wieder an die Front ruft. Kalkuliert auch, dass auf der Tiefseeforschungsplatform Mana One als Mitarbeiter Darsteller für eine breite Palette von Kinomärkten gecastet worden sind.

Kalkuliert ferner eine Vater-Tochter- und eine Mutter-Tochter-Beziehung, also das kleine stardressierte Mädchen, das kühn auf den Tauchgang mitwill. Denn das Team unter einem Finanzhai im Marianengraben – Platform steht interessanterweise auf Stelzen – will noch tiefere Tiefen ergründen. Dabei entwischt ein ausgestorben geglaubter Megalodon. Der wütet auf den Meeren und bietet den Filmemachern jede Menge Studio-Bassin-Standardsituationen.

Kalkuliert auch, dass später das Untier am chinesischen Strand Sanya sein Unwesen treibt und unübersehbaren Massen von chinesischen Sommerfrischlern einen Schrecken einjagt, kalkuliert dass ein pummeliger Bub mit besorgter Mutter in den Fokus rückt und kalkuliert auch, dass eine Hochzeit auf einem Schiff statttindet und das nette Schoßhündchen Pipin ins bedrohte Wasser springt. Keine Bange, auch das kalkuliert, es wird nicht gefressen werden, denn in so einem Film werden weder Lebewesen noch Tiere verletzt oder getötet, schon gar keine schnuckeligen Pipins von Bräuten.

Jon Turteltaub inszeniert das mit Großbuchstabenklarheit und mit einer gewissen Studiogemütlichkeit, die nicht unbedingt auf der Höhe zeitgenössischen Actionfilmschaffens ist.

Die Figuren bleiben marktorientiert eindimensional, werden als Stars gut geschminkt und behandelt. Und jetzt darf noch geraten werden, wer gefressen wird und wer nicht.

Ein Film, der einem garantiert nie das Gefühl großer Tiefe vermittelt. Ein Augenfang dürfte der von der Postpro exzellent nachbearbeitete nackte Oberkörper von Jason Statham sein und weibliche Fans von Männerstrip in Ekstase versetzen.

Der Film könnte mit manchen Szenen auch als Messefilm zur Ankurbelung des Verkaufes von Harpunen und anderem Schiffszubehör durchgehen.

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