Ein stilistisches Experiment in Pompadour-Futurismus nicht ohne ästhetische Values, die auch vom Billigcharme der Dunkelproduktion (vorgeblich: „Noir“) zehren.
Ein Hotel wie Kinoträumer es sich vielleicht vorstellen und zehn Jahre in die Zukunft gedacht in einer dystopischen Welt selbstverständlich, das passt zum akademischen Flair, das die Produktion von Drew Pearce sich gibt, indem sie sich einer spannenden Story konsequent verweigert und mit Thriller- und SciFi-Elementen jongliert und die in eben diesem Hotel spielen lässt.
Hier ist die Herrscherin Jodie Foster als The Nurse, die Krankenschwester. Die löst die Unvereinbarkeit der Eigenschaften im Rollenprofil, nämlich einerseits kümmernde Krankenschwester zu sein und andererseits eine Kumpanin des Verbrechens, (in ihrer gut getarnten Absteige werden Kriminelle medizinisch behandelt) mit maniriert-artifiziellem Schnellsprech; alles in einem Ton weg, so schnell wie möglich, nicht dass der Zuschauer in die Position kommen könnte, sich zu fragen, ob das alles so wichtiger und qualifizierter Text sei.
Bewacht wird die Nurse von einem Bodybuilderberg von Mann, der Everest (Dave Bautista) heißt. Man mag das für beabsichtigt originell halten oder nicht. Der ganze Laden gehört dem Oberhalunken, der auch die Polizei kauft. Es gibt mehrere Figuren, die sich in dem Hotel, das von Empireausstattung bis zum modernsten Operations-Roboter verfügt, aufhalten. In Zimmern, die beispielsweise Niagara heißen. Hier füllt ein Gemälde der Niagara-Fälle eine ganze Wand.
Alles wird überwacht mit Systemen, die wohl in zehn Jahren gängig sein sollen, und die wir aus den Blockbustern aus Hollywood zur Genüge kennen, Hologramme etc.
Die Nostalgie wird bedient mit Songs von Mamas und Papas, was wiederum für eine geistige und zeitgeistige Verortung der Mentalität des Filmes hilfreich sein kann.
Zudem leidet die Chefschwester unter Asthma, wodurch sie einen tüdelnden Gang entwickelt wie eine Japanerin im Kimono, die sich übermäßig beeilen muss.
Da viel geschossen wird, muss viel operiert werden.
Vielleicht handelt es sich bei dem Film auch lediglich um eine Assemblage einer Kollektion von Filmsujets, die Drew Pearce beeindrucken und die er selbst auch mal auf die Leinwand bringen wollte. Durchaus skurril, so besehen – es kommt halt auf die Erwartungshaltung an. Mehr fällt mir aktuell zur Rettung des Streifens nicht ein.
Dauertopos der Nurse: die Regeln, an die man sich zu halten habe – vermutlich als Witz gedacht, weil der Regisseur und gleichzeitigauch der Autor beabsichtigt, gegen jegliche Genreregeln zu verstoßen.