Ant-Man and the Wasp

Kinderspielzeugkino.

Wenn Kinder mit Figürchen spielen, so können die alles machen. Das Animationsgenre und speziell die Marvelstudios weiten diese Möglichkeiten – auch gerne angeregt durch Comic-Bücher – noch exzessiv aus: der Ameisenmann kann klein und groß werden und sowieso gleich die Gesetze der Physik und der Logik von Abläufen außer Kraft setzen, in andere Universen abtauchen und ebenso verschwindet die Relation von Größen: Ameisenmann kann zum Riesen werden oder zum kleinen surrenden Insekt, das von einer Wespe durch die Lüfte getragen wird.

Und wo spielen Kinder am liebsten? Zuhause, im Schoß der Familie, da können sie alles um sich herum vergessen und sich in ihre Fantasiewelten vertiefen.

Deshalb ist das große Credo dieses Filmes von Peyton Reed nach dem Drehbuch von Chris McKenna, Erik Sommers + 3 die Sehnsucht nach der Intaktheit der Familie. Sie löst die never-ending Schnitzeljagd oder Suche nach der verschollenen Mutter aus, die in den Tiefen der Spielewelten verloren gegangen ist.

Dazu bedarf es noch einer weiteren Vater-Tochter-Beziehung. Und wie bei den Kindern, fällt den Machern ständig noch eine neue Sequenz, noch eine weitere Wendung, noch ein neuer Bösewicht oder Verhinderer ein; so wie bei der berühmten Buckelstraße von San Francisco, die auch mitspielt, nach jedem Knick taucht eine neue Welt auf und noch eine und noch eine.

Und dann noch ein Scherz und noch ein Scherz zu einer nicht enden wollenden Scherzkekserei in sitcomhafter Manier.

Berühmte Schauspieler konnten dem wohl verführerisch guten Angebot nicht widersprechen, leihen den Kinderspielzeugfiguren ihre bekannten Gesicht, schieben eine ruhige Studiokugel ohne Rollenprobleme und werden dafür fürstlich entlohnt.

Der Film gibt dem Auge viel zu tun, bietet eine abenteuerlich anmutende, jokereiche Abwechslung zu einem von erstarrten Größenrelationen und der Physik der Alltäglichkeit beherrschten Lebenstrott, der im festen Klammergriff des Familiengedankens steckt; er ist der Presse in billigem, schwindlig machendem 3D gezeigt worden; der Kinobesuch dürfte also ziemlich teuer ausfallen für diese Eskapade aus dem normierten Familien- und Berufsleben.

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