Am Ende ist man tot

Für diesen Film von Daniel Lommatsch müsste eine eigene Kategorie erfunden: Schauspieler eines Theaterensembles machen ein Film zum Teambuildung und als Extrapolation zur harten Bühnenarbeit. In dieser Kategorie dürfte dieser Film einer der besten sein.

Und falls der Film typisch für dieses neue Genre sein sollte, so würde er vor allem durch schauspielerische Präsenz, den schauspielerischen Elan, den schauspielerischen Power stehen. So dass der Film auf jeden Fall ein Muss ist für Regisseure (Theater oder Film), Redakteure, Filmförderer und dergleichen Gremienmitglieder als auch für Caster aber auch für Drehbuchautoren.

Weil die Darsteller sich einen Spaß draus machen, aus einer dünnen Geschichte, die in gepflegt hanseatischem Kaufmanns- und Künstlermileu angesiedelt ist, etwas zu machen, ihr Fleisch und Blut zu leihen, immer den Widerborst gegen dröge Fernseh- und Filmförderdialoge im Genick.

Wobei die Inspiration für die Szenen, die sich um 3 Hundert-Euroscheine, die fortdauernd die Hand wechseln, doch wiederum eher auf hauptsächlichen, deutschen Fernsehkonsum und weniger auf eine Referenz an anspruchsvolles, internationales Kino schließen lässt.

Ganz im Argen liegt bei diesem Genre allerdings das Storytelling, das ist bestenfalls fernsehanpasserisch. Es ist dann doch eine andere Baustelle: zu schürfen in der Gesellschaft, Tiefenströmungen aufzuspüren und in Klartext umzumodeln.

Hier wurde eher leichtsinnig die oberflächliche Idee des Geldes zum Anlass für Szenen im bürgerlich-künstlerischen Milieu genommen. Und bleibt in gewisser Weise insiderisch. Trotzdem macht es mehr Vergnügen, diesen bühnenfitten Schuspielern hier zuzuschauen als in manch krampfigem, hochgefördertem Subventionstümpel-Film.

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