Swimming with Men

Gegen die Sinnlosigkeit.

Eric (Rob Brydon) ist gestresst. Er arbeitet in der Finanzwirtschaft mit Zahlen. Da fällt schon mal der Begriff Off-Shore. Seine Frau Heather (Jane Horrocks) macht einen Karrieresprung. Sie wird in den Gemeinderat gewählt. Eric versucht im Schwimmbad Energien zu kanalisieren. Wie er nach Hause kommt, gibt seine Frau eine Party. Für ihn hat sie keine Zeit mehr. Zu seinem pubertierenden Sohn Billy (Spiek White) hat er auch keinen Draht. Das ist schwer zu ertragen.

Eric zieht in ein Hotel. Im Schwimmbad lernt er eine Gruppe von Männern kennen, die Synchronschwimmen üben. Er beobachtet sie. Als Mathematiker macht er einen Kommentar zu ihnen. So kommen sie in Kontakt. Da sie eine ungerade Zahl sind und Eric vorgeschlagen hat, sie sollen auf einen Schwimmer verzichten, kontern sie damit, er solle doch bei ihnen mitmachen.

Jetzt ist Eric plötzlich gefragt. Bald nennen sie ihn wegen seiner Rechenkünste Archie, das kommt von Archimedes. Dass ihm jemand einen Übernamen gibt, ist ihm lange nicht passiert. Ihm gefällt das strenge Regelwerk, das sie sich gegeben haben, dass außerhalb nicht darüber geredet wird, dass sie eine Stunde die Woche trainieren, dass das Privatleben Privatsache bleibt (was selbstverständlich nicht einzuhalten ist) und kein Dope und sowieso der Teamgedanke.

Eine Frau, Susan (Charlotte Riley), die als Schwimmlehrerin ebenfalls im Schwimmbad zugange ist, engagieren sie als Coach. Sie revanchieren sich mit einem Showauftritt bei einem Kindergeburtstag (statt Applaus zu empfangen, entdecken sie plötzlich eine Kackwurst im Schwimmbecken).

Da das leidlich funktioniert, werden sie vom Schweden Jonas (Christian Rubeck) aufgefordert, sich für die inoffizielle WM der Herren-Synchronschwimmer in Mailand zu bewerben. Das tun sie und daraufhin spitzt sich der Film zu.

Dann streuen sie in schräg britischer Manier noch eine aus dem Ruder laufende Abschlussszene vor dem Rathaus, in dem Erics Frau zugange ist, drüber.

Oliver Parker (Johnny English – Jetzt erst recht) hat das mit einer Riege wunderbarer Schauspieler, die extrem den Teamgedanken rüberbringen, nach dem Buch von Aschlin Ditta inszeniert.

Für die Synchronschwimmnummern haben sich die Originale, die das tatsächlich vor einigen Jahren gemacht haben, nochmal zur Verfügung gestellt.

Der Film funktioniert mit diesem herrlich trockenen, britischen Humor, der nie mit Brachialgewalt sich Bahn bricht, der aus den Umständen entsteht und der nie bösartig ist. Der Film kann als ein Nachfahre von „Ganz oder Gar nicht“ gesehen werden.

Beispiele: den Chef von seiner Frau nennt Eric Dr. Joseph Goebbels. Eine ihrer Schwimmfiguren sollte „welke Blüte“ genannt werden. Die Gruppe wurde gegründet aus dem Wunsch der Männer, etwas gegen die Sinnlosigkeit zu unternehmen. Die daraus entstehende Sinnhaftigkeit ist nicht zu übersehen – und unterhaltsam dazu!

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