Rampage – Big meets Bigger

Have some class, dude!

Wir verstehen uns bestens, aber anzügliche Gesten, bei aller Freundschaft, das gehört sich nicht; selbst wenn wir eine treffliche Gebärdensprache zur Verständigung entwickelt haben. So könnte treffend das Verhältnis von Davis (Dwayne Johnson) zu George (Jason Liles) charakterisiert werden. Davis ist der George-Flüsterer, denn George ist ein Gorilla und Davis der Primus inter Pares.

Davis hat ein bewegtes Leben als Primatenforscher hinter sich und greift im Film erst so richtig ein, nachdem ausführlich exponiert worden ist, was zu den Katastrophen führt, die er mit Hilfe des wild und riesig gewordenen George beenden soll.

Der Film nach dem Buch von Ryan Engle + 3 in der Regie von Brad Peyton greift dazu weit aus, fängt mit einer Katastrophe im Weltall an. Dort in einer Raumstation laboriert die Firma „Energyne“, die genetisches Engineering am Rande der Legalität und drüber hinaus im Weltall betreibt, gentechnisch mit CRISPR an Tieren rum. Etwas geht schief, die Raumstation gerät außer Kontrolle, das Raumschiff stürzt ab.

Die Forscher haben ein Gen isoliert, was bei Versuchstieren zu rasantem Wachstum führt und zu ernormer Aggressivität. Ein Kästchen mit diesem gefährlichen Material landet mit dem Absturz auf der Erde. Unverglüht. Und infiziert George.

Mit Dr. Kate Caldwell (Naomie Harris), die vor zwei Jahren von Energyne rausgeschmissen worden ist, wird – und muss – Davis versuchen, die Katastrophe zu verhindern. Das werden sie nicht können. Denn nicht nur George fängt an, zerstörerisch zu wirken, es sind noch zwei Katastrophenfilm-Drachenwesen los. Sie machen aus Chicago Kleinholz. Bestes King-Kong-Kino, unterhaltsames Jahrmarktvergnügen. So lustvoll dürften Hochhäuser seit 9/11 in den USA nicht mehr auseinandergenommen worden sein.

Mitten in der sich schnell steigernden Katastrophe bewahrt Dwayne Johnson als Harris die Ruhe und läuft zu Bestform auf. Dazu gehört diese Coolness, im härtesten Stress noch einen kessen Spruch auf der Lippe zu haben, das Menschliche nie aus dem Auge zu verlieren, kumpelhaft, allenfalls mit gut merkbarer, einfacher Gestik untermalt, die Zuschauer zum Nachahmen ermuntern dürfte.

Gegen das Amerika Trumps ist das Auseinandernehmen von Hochhäusern nun wirklich ein Kinderspiel und ganz gut erträglich – dieser hat ja mit Hochhäusern sein Vermögen gemacht.

Nicht allzu diskret im Hintergrund werden die Haupthelden nach waghalsiger Flugzeugabsturzrettung unterstützt von Russell (Jeffrey Dean Morgen), der nur grinsen kann über die unbeholfene Welt um ihn herum. Gar nicht so realitätsfern, die Figur. Well, that sucks. I like you.

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