Wenn der Staat sein Wort gehalten hätte, wäre nach dem zweiten Teil dieses Dreiteilers von Sydney Sibilla nach dem Drehbuch von Luigi Di Caua, Francesca Manieri und ihm selbst, bereits Schluss gewesen.
Aber die Blüten, die die desaströse italienische Forschungs- und Wissenschaftspolitik treibt, sind so enorm, dass es nicht gereicht hat, dass die Bande entgegen der Versprechung nicht freigekommen ist. Sie hatte von 30 Drogensubstanzen, die illegal im Umlauf sind und nicht auf der Liste verbotener Moleküle stehen, die Hersteller herausfinden müssen. Die Bande, das ist eine Gruppe von Spitzenwissenschaftlern, die in der Wissenschaft ausgebootet worden sind, jeder auf seine Weise und die aus finanziellen Gründen angefangen haben, Drogen herzustellen und zu verkaufen.
Denn immer noch ist der Sopox-Hersteller auf freiem Fuß und unbekannt und der vormalige Hauptgegner Muräne kann es nicht sein, denn der sitzt ebenfalls im Knast. Der unbekannte Täter muss derjenige sein, der den ominösen Chromatographen bei der halsbrecherischen Eisenbahnzug-Action im vorigen zweiten Teil geklaut hat.
Eine Rückblende erzählt etwas über das Labor, in welchem das Gerät benutzt und Sopox illegal hergestellt wurde. Erzählt einiges über die italienische Forschungspolitik: wie mit beachtlichem Pomp der Ettore Majorano Technologiepark eingeweiht wird (Anfang des Jahrtausends) und dass vom Tag nach der Einweihung an, kein Geld mehr geflossen ist und somit der weitere Ausbau ausblieb, so dass nur die drei Wissenschaftler vom ersten Tag noch werkeln konnten. Aber auch sie mussten mangels Geld improvisieren, sich nach Geldquellen umsehen.
Den nötigen Thrill verleiht diesem Teil eine Eigenschaft von Sopox, nämlich dass es sich um ein tödliches Nervengas handelt und nicht um eine Droge und dass der Übeltäter offenbar einen terroristischen Anschlag damit plant.
Deshalb müssen Zinni (Edoardo Leo) und seine Bande, die nach dem missglückten Versuch in Teil zwei alle im Gefängnis einsitzen, wobei Zinni mit Chemieunterricht auf College-Stufe 800 Euro im Monat verdient, wieder aktiviert werden.
Sie sollen innert 72 Stunden bis zu einer wichtigen Anhörung, die Sopox-Gefahr lokalisieren und entschärfen. Das hat zur Folge eine Lektion in Gefängnisausbruch inklusive Basteln von Bomben aus im Gefängnis leicht zugänglichen Materialien. Eine Gangsterballade im Zeitraffer. Um ein wissenschaftliches Symposion vor dem hinterhältigen Sopox-Anschlag zu retten gegen jeden Polizei- und Sicherheitsschutz. Und es ist fraglich, ob die Ehe von Zinni, die anfangs doch glücklich schien und aus der inzwischen ein Junge entsprungen ist, trotz Papas Gefägniskarriere noch Bestand haben kann.
Als kulturelle Delikatesse ist die Gefängnistheatergruppe eingefügt, die den Barbier von Sevilla aufführen will, denn der Direktor ist Opernliebhaber. Es gibt sogar Laban-Bewegungstudien im Gefängnis. Oper kann sehr laut werden und anderen (unerwünschten) Lärm spielend übertönen, was im vorgeblich ausbruchsicheren Rebibbia sehr nützlich sein kann.
Wissenschaftlich mitten in der Under-Cover-Action: Wir haben eine Levi-Strauss-Problem.