I, Tonya

Verkackt.

Das Leben für eine Viertelstunde Ruhm verkackt. Für den Beinahgewinn einer olympischen Medaille im Eiskunstlauf. Das ist die mehr als deutliche Message dieses Filmes von Craig Gillespie (Fright Night) nach dem Drehbuch von Steven Rogers (Alle Jahre wieder – Weihnachten mit den Coopers).

Vielleicht muss man den Fall damals mitbekommen haben, um diesem Film etwas abgewinnen zu können. Der „Vorfall“, das war ein Angriff auf Nancy Kerrigan (Caitin Carver), eine Konkurrentin von Tonya Harding (Margot Robbie). Dieser wurde von ihrem Freund Jeff (Sebastian Stan) und von Kumpels von ihm geplant und in Auftrag gegeben.

In der Art einer Privatfernsehsensationsreportage deckt der Film die Geschichte nochmal auf. Immer wieder sprechen die Protagonisten direkt in die Kamera über ihre damaligen Probleme und Lebenssiutationen, die auch immer wieder eingespielt werden.

Tonya wurde schon früh von der klischeehaft dargestellten Mutter aufs Eis gedrängt und hart behandelt. Deren Psychologie ist die, dass das Mädel frustriert werden müssen, gequält, damit der Trotz zum Willen zum Sieg sich wandle.

Wobei der Film weniger sein Augenmerk auf die Trainingsqualen einer Eisläuferin als viel mehr auf die zynische Abgebrühtheit und Grausamkeit der Eismutter legt, eine zweistündige Schilderung des Begriffes Eismutter und ihrer Folgen hinlegt. Durchgehend knallig.

Auch die Beziehung zu ihrem Freund Jeff ist von Gewalttätigkeit durchzogen. Das hämmert der Film dem Zuschauer förmlich ein, wie beschissen so ein Leben voll Schufterei, Härte und Qual ist und wie kurz der Moment des Triumphes auf dem Eis. Er erliegt nicht eine Sekunde der Gefahr, die Triumphmomente verführerisch schön zu zeigen.

Tonya Harding war berühmt dafür, als einzige Frau den 3-fachen Axel zu springen. Auch den zeigt der Film mehrfach ohne allzugroße Variation.

Gegenprogramm zur Winter-Olmypiade in Südkorea.

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