Fast schon tragisch
mutete es an. Da machen die Amis mit all ihrem Können, ihrer Erfahrung, ihrem Aufwand erstklassig einen Selbstjustizfilm in einer ausgewogenen Mischung aus Unterhaltung und Spannung, aus Thrill und Entertainment und wie der Film ins Kino kommt, hat sich in den USA wegen eines erneuten Schulmassackers die Stimmung – das erste Mal in ihrer Geschichte – gegen die freie Verfügbarkeit von Waffen gewendet.
So wird Bruce Willis zum tragischen Helden wider Willen. Er ist cool und souverän wie kaum einer seiner Zunft. Das kommt lässig zur Geltung schon in der Exposition. Sein glückliches Familienleben in ordentlicher Upper-Class mit Frau Lucy (Elisabeth Shue) und seiner flügge gewordenen Tochter Jordan (Camila Morrone). Sie fängt ihr Studium an, wird wegziehen von zuhause.
Die Familie schmiedet Pläne, wie man sich sehen wird und wann. Bruce Willis ist Chirurg Dr. Paul Kersey in einer Notfallklinik in Chicago. Das wird auch die „City of Death“ genannt, die Stadt des Todes. Die Anzahl Morde löst sich in einer statistischen Zahl auf, 40 bereits in dieser Woche, 50 und so weiter. Die Zettel mit den Namen der Opfer nicht aufgeklärter Fälle füllen im Polizeirevier eine Wand von unten bis oben.
Dr. Kersey bleibt in seinem Job ruhig inmitten des Notfallgetümmels, da muss einer gerettet werden, dort überlebt einer nicht. Wer den Film anschaut, dürfte vorher bereits mitbekommen haben, dass eines Tages seine Frau und seine Tochter unter den Eingelieferten sein werden. Ihnen ist zuhause übel mitgespielt worden.
Elisabeth überlebt nicht, Jordan liegt im Koma. Statt Zeit für Trauer zu nehmen, fängt Dr. Kersey angesichts der Machtlosigkeit der Polizei und des Mangels an Fährten an, sich selbst auf Verbrecherjagd zu begeben. Darauf dürften die Bruce-Willis- und die Actionfans gewartet haben.
Zwischen die einzelnen Abschnitte des Filmes schneidet Eli Roth (Knock Knock), der nach dem Drehbuch von Joe Carnahan nach dem Roman von Brian Garfield arbeitet, Drohnenaufnahmen durch und über die nächtlichen Chicago-Hochhausfluchten, ein riesiges anonymes Lichtermeer, Brutstätte des Verbrechens.
Geschickt setzt Roth die modernen Kommunikationsmittel spannungserhöhend ein. Bereits nach seinem ersten Selbstjustizakt wird Paul internetpopulär als Chicago Grim Reaper, weil jemand ihn gefilmt hat dabei, geschickterweise von hinten, aber verräterisch als Linkshänder und nicht geübt im Umgang mit Waffen.
Paul trägt eine Wunde davon, auch so eine Story, die sorgfältig gepflegt und beachtet wird. Das sind exzellente Merkfäden für den Zuschauer, geben ihm Orientierung, denn sie werden wohldosiert immer wieder eingespielt.
Eine Freundin liest der im Koma liegenden Jordan vor aus Milton Friedmans „Positive Economics“ – eine ökonomische Fundierung auch des freien Waffenhandels. Dieser selbst wird wiederum mit einem hübschen kleinen Waffenladen konkretisiert.
Grotesk ist der Splitscreen zwischen einerseits Kugeln in Menschen hineinjagen und sie parallel in der Notaufnahme wieder herausoperieren. Und wenn Bruce Willis sein Teil erledigt hat, dann kommt die Polizei – und gibt ihm recht.
Es treibt einen die Zornesröte ins Antlitz. Offensichtlich besitzt keiner dieser geistigen Minimalisten auch nur noch einen Funken Anstand. Die dafür uberreichliche Selbstüberschätzung bezüglich ihrer eigenen Tauglichkeit als Mitglied einer Regierung mutet im Gegenzug geradezu grotesk an. Völlig Wurscht, mit welch einem nicht die geringsten Qualifikationsmerkmale ausweisendem Papierchen oder Titel diese Figuren überalimentiert herumdilettieren, sofern sie es denn überhaupt in ihrem erbärmlichen Leben zu irgendeinem beruflichen Abschluss geschafft haben. Zum Ministerielllen Schauspieler gereicht die Zugehörigkeit zu irgendeiner dieser unbrauchbaren etablierten Politsekten allemal. Es ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Jugendlichem, der sich mit dem Gefasel dieser Gaukler und Mimen hinsichtlich deren Inhaltslosem Gefasel von Bildung“ konfrontiert sieht. Führt doch genau dieser, von diesen Befähigungslosigkeit triefenden Gestalten ihr eigenes saudummes Geschwätz ab absurdum. Samt und sonders bis zur Achselbehaarung im Hintern irgendeines Parteivorderen steckend, ist die Qualifikation für das eigene Vorankommen absolut entbehrlich. Dies verdeutlicht einmal mehr, das sich eine parlamentarische Parteiendiktatur und die Existenz einer Demokratie, entgegen des verlogenen Gegeifers dieser Selbstdarsteller absolut ausschließen. Wieder einmal wird deutlich, das sich das Volk diese Läuse um jeden Preis aus dem Pelz schütteln muss.
Vielen Dank, cfriedenberg, für Ihren Beitrag. Wenn ich Sie richtig verstehe, richtet sich Ihr Zorn gegen jene amerikanische Politik der leichten Verfügbarkeit von Waffen, die Grundlage für Schulmassacker wie auch für Selbstjustizfilme ist.