Black Panther

Globalisierung.

Die Globalisierung der Supermänner schreitet voran. Der erste schwarze Superman. Professionelle Unterhaltung für die ganze Welt und ein Hoffnungsfilm für die Schwarzen in direkter Folge der Black-Panther-Bewegung oder Aufstieg des Symboltieres der Befreiungsbewegung in den Marvel-Blockbuster-Himmel.

Das passiert nicht etwa aus Toleranz oder Idealismus. Das passiert aufgrund des Kalküls der Investoren, dass der globale Markt jetzt dafür bereit sei, in Zeiten, in denen ein Bob-Team aus Nigeria an der Winterolympiade teilnimmt.

Die Ansprüche Asiens auf Leinwandpräsenz werden in einem Korea-Kapitel mit viel overtoppter Action, Verfolgungsjagden, Casino-Schilderung, Schießereien abgegolten.

Die Deutschen, wohl überhaupt die Europäer, werden in ihrer Afrika-Sehnsucht befriedigt: Landschaften, bunte Kostüme, die Musik, monumentaltheaterhafte Auftritte, Hofrituale, Kämpfe und schöne Menschen, die auch prima Darsteller sind.

Und die weltweit gültige und ebenso klassische Machtthematik: wer kommt nach dem Tod des Königs an die Spitze und welche Kämpfe setzt das? Das Leben ist ein Kampf und die Gewinnung von Macht erst recht.

Der Film macht klar, über welche verborgenen Schätze die Schwarzen in Wakanda verfügen mit dem Vibranium, wozu das gut ist. Dieses ist so etwas wie ein Allmachtselement. Aus Vibranium ist die geheime Hauptstadt Wakandas gebaut, von beneidenswert futuristischem-dschungelhaftem Design.

Der Film von Ryan Coogler (Creed Rockys Legacy, Nächster Halt: Fruitvale Station), der mit Joe Robert Cole (Nächster Halt: Fruitvale Station) auch das Drehbuch geschrieben hat, ist solide geerdet in L.A., auf einem Teerplatz mit Körben zum Basketballspielen vor einem anonymen Wohnhochhaus. Hier spielen Kids mit dem Ball. Sie sind es, in deren Köpfe der Film seine Ideen einpflanzen will, oder sie womöglich aus ihnen herausholt.

Der Film spannt einen Riesenbogen von diesem kleinen Teerplatz in die Science-Fiction Welt. Beschert den Schwarzen mit dem Vibranium eine geheimen Energie, die stärker ist als alles anderes. Es verleiht den Besitzern Kräfte, wovon jeder Superman nur träumt. Von dieser trostlosen Siedlung aus wird der Schwarze Panther (Chadwick Boseman) seinen Siegeszug anfangen. Noch heißt er T’Challa.

Eine Abordnung von seinem Heimatland Wakanda, das ganz versteckt in Afrika liegt, reißt ihn aus seinem L.A.-Alltag heraus, bringt ihn mit HighTech-Fluggerät in seine Heimat, denn sein Vater, der König, ist gestorben und er muss die Nachfolge antreten.

Allerdings meldet sich mitten im Inthronisierungs-Ritual ein Herausforderer. So dass die pittoreske Wasserfall-Dschungel-Kulisse mit den malerischen Hofgestalten zum aufregenden Kampfplatz wird.

Der Kampf um die Königsnachfolge ist nicht singulär, der ist eingebettet in weltweite Geflechte bis hin zum CIA oder Artefakten der Wakanda-Kultur in einem modernen Museum in London.

Die Königskrönung selber, die wird mehrfach zelebriert werden, die ist ein operettenhaft schöner Akt mit blauem Blumen, rotem Sand, einem Sandbegräbnis des neuen Königs bis er nach Luft schlappt (Nahtoderfahrung) und beischmückenden Folklorelementen und Zeremoniell.

Das ist die eine Seite der vielfältigen Ausstattungsorgie des Filmes. Die andere betrifft agilst futuristische Raumfahrzeuge.

Die Message: Mit den Schwarzen muss künftig gerechnet werden.

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