Maze Runner: Die Auserwählten der Todeszone

Darwinismus-Relikte.

Wenn ich die Maze-Idee richtig erinnere, so müssen Jugendliche an der Grenze zum Erwachsensein durch irre Gefahren hindurch sich kämpfen (Die Auserwählten im Labyrinth, Die Auserwählten in der Sandwüste). Vergleichbar den Überlebensläufen von Schildkörten nach dem Schlüpfen über den Strand ins Meer oder der Leguane auf Galapagos durch eine Schlangengrube (wie demnächst eindrücklich zu sehen sein wird in UNSERE ERDE 2). Nur der Stärker oder Schnellere, überlebt – Darwinismus pur.

Da es schon zwei Mazefilme gegeben hat, die wohl ordentlich Geld eingespielt haben, folgt hier der dritte (Drehbuch: T.S. Nowling nach dem Roman von James Dashner, Regie: Wes Ball) und muss entsprechend aufgebauscht werden. Er wird zum Darwinismus-Relikt oder -Kompensat in Form eines Actionfilmes mit gut braungebrannten, ordentlich aussehenden Jungdarstellern, die hier viel zusammengemixte Erwachsenenaction durchführen müssen. Konventionelle, hübsche junge Helden, ohne Macken, ohne Widerstand, ihrem Abenteurertum und der Weltrettung verpflichtet.

Der Film fängt mit respektablen Actionszenen an, Eisenbahnzug in Wüste mit gefangenen jungen Menschen in zwei Waggons. Verfolgt wird der Zug von zwei Schrottautos und die Szenerie wird weiter von einem bulligen Flugzeug belebt; die Kamera selber saust in irrer Drohnenfahrt um das beliebte Actionsujet.

Einen Waggon können die Verfolger mit atemberaubender Action befreien, es gibt noch eine gelungene Verarsche des jagenden Flugzeuges. Der andere Waggon mit den jungen Leuten bleibt unbefreit. Sie werden in die einzige noch funktionierende Stadt auf einem dystopischen Planeten verbracht. Die Stadt hat sich eingemauert.

Die anderen fliehen vor den Verfolgern, während die Metropole eine typische Hochleistungs-, Hochglanzmetropole ist. Später wird sie zu einem Metropolis erweitert, wenn verelendete Massen in den Untergeschoßen den Aufstand wagen.

Um der Dystopie die Krone aufzusetzen, gilt es, ein gefährliches Virus zu besiegen, das die Menschen in Zombies verwandelt (im WCKD Virus Prevention Center).

Nach bekannten Erwachsenen-Actionfilmmustern werden die jungen Leute mit ihrem Haupthelden Thomas (Dylan O’Brian) an der Spitze in die Hochsicherheitsmetropole eindringen und auch versuchen, Teresa (Kaya Scodelario), die die Seiten gewechselt hat, wieder zurückzugewinnen.

Das ist dicht inszeniert, lässt jedoch die Maze-Idee in einem Gewirr zeitgenössischen Actionfilmes verschwinden. Die Nachwuchs-Helden stehen sauber da und wachsen über ihre Möglichkeiten hinaus. Opfer wird es geben (auch welche in Memoriam 9/11, so als kleiner Schlenker zum US-Patriotismus) und in einer idyllischen Finalszene am Meer wird ihrer würdig gedacht. Dazu fällt der Satz, dass der Hauptheld Thomas es verdient habe, glücklich zu sein. So wie der Zuschauer auch, wenn es nach den Machern ginge – was ich so nicht bestätigen kann.

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