Garten der Sterne

Begegnung mit Bernd Boßmann.

Ein ganz persönliches Porträt über Bernd Boßmann alias Ichgola Androgyn.

Er betreibt das Friedhofscafé und den Blumenladen im Alten St. Mathäus Kirchhof in Berlin und arbeitet als Bestatter, begleitet im Besonderen Eltern, deren Kinder totgeboren sind.

Boßmann verändert die deutsche Friedhof- und Sepulkralkultur. Wenn vorher im Friedhof, auf welchem auch die Gebrüder Grimm begraben sind, nur geflüstert wurde, so findet hier lebendige Kommunikation statt.

Seinen Künstlernamen nimmt er daher, dass er von beiden Geschlechtern hat.

Im höflichen Film von Pasquale Plastino und Stephane Riethauser erzählt Achgola wie für ein Hörinterview. Die Text werden unterlegt mit Bildern aus dem Friedhof, die Kamera wandert unterm Blätterwerk, während Zazie de Paris Märchen erzählt, Baumbilder aus dem Friedhof, Kindergräber, Menschen im Kaffee oder Ichgola in der Astgabel seines Lieblingsbaumes.

Er erzählt von seiner Kindheit, seinen Ängsten, seiner Liebe zu Märchen, seine Beziehung zu Ovo, der Diskussion über das Grab, ob mehr im Licht oder im Schatten. Trauerarbeit ist für ihn Kommunikation, Menschsein.

Der Anfang des Filmes erzählt auf der Tonspur das Märchen vom armen Vater mit den 12 Kindern. Wie das 13. kam, suchte er einen Paten, die Begegnungen mit Gott, dem Teufel und dem Tod.

Der Film dürfte in der Nähe zu Rosa von Praunheims Überleben in Neukölln gesehen werden. Das Café nennt er Finovo, was wie auch sein Künstlername, eine klare Bedeutung hat,

Mit der Bildern eines Gedenkgottesdienstes an die Sternenkinder klingt der Film aus wie eine Meditation über Geburt, Leben und Sterben. Ein lebensbejahender Umgang mit dem Thema Tod.

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