Der erste Eindruck ist der eines bunten Jahrmarktfilmes: Hochglanz-Design-Menschen mit getunten Gesichtern und ebensolchen Leibern, Muskelmänner, unerschrockene Retter, Tattoos, gespritzte Rundungen, knappe Textilien, Strand, Wasser, Surfen, dick, balls and boobs, Feldstecher, Blondinen, Brünette und Schwarze, unkontrollierte juvenile Erektion inklusive ausgewalzte Komplikationen, computeranimierter Schiffsbrand, Heli, Motorboot, angeschwemmte Drogentütchen, Stranddiebe, ice in the sunshine, jede Menge Zipfelwitze, ein eierköpfiger Oberbaywatcher und drei Kandidaten, einer ist der typisch Dicke und ebenso dickes Greenhorn, der andere vom Waisenhaus zum Goldmedaillengewinner (der Stephen Hawkins der Rettungsschwimmer – so intelligent scheint der mir nicht) und der Dritte ist eine Sie. Diese drei wollen fest zum Rettungsschwimmerteam dazustoßen.
Im Laufe der Prüfungen für die Aufnahme des Nachwuchses wandelt sich der Film von Seth Gordon nach dem Buch von Robert Ben Garant, Thomas Lennon + 4 in einen Kinderabenteuerkrimi. Wie Kinder in den Ferien geraten hier die braven, tapferen Rettungsschwimmer, die Leben retten sollen, in einen Kriminalfall von enormer Tragweite und damit in Kompetenz-Konflikte mit der Polizei.
Eine Dame tätigt dubiose Geschäfte und will immer mehr Macht übernehmen, sie besticht alle, schreckt vor Mord nicht zurück und ist in den Drogenhandel verstrickt. Das werden die braven Rettungsschwimmer aufdecken und beweisen und geraten dabei in gefährliche Situationen und in eine Pathologie-Sit-Com mit dem Schniedelwutz eines Toten als zentralem Requisit.
Diese Kriminalgeschichte ist wie gerne in Kinderabenteuerfilmen an der losen Leine erfunden und erhebt keinen Anspruch auf Realismus oder Glaubwürdigkeit; sie soll lediglich zeigen, dass die Rettungsschwimmer die besseren Polizisten sind, ehrenhafter und nicht korrupt, was den Unterschied zwischen Badge und Patch (?) eben ausmacht.
Auch wird der Teamgedanke beschworen, wobei das Team wirkt wie aus lauter solipsistischen Solodarstellern bestehend, jeder spielt seinen Schuh runter, technically spoken.