Nach den Cannes-Träumereien Männer zeigen Filme, Frauen ihre Brüste ist Isabell Suba, Regie, jetzt im deutschen Kinoalltag angekommen, im Kinoserien-Wesen, in einem der immerhin im deutschen Inland erfolgreichen Genres, bei Mädels im Wachstum, mit Pferden und im Internat, Hanni und Nanni die Zwillinge, kein x.ter Aufguss, frisch wie am ersten Tag mit neuen, frischen, gewinnenden Gesichtern als Hanni und Nanni: Rosa und Lisa Meinecke, die auch schön singen.
Beim Buch taucht Isabell Suba nicht auf, da stehen Katrin Milhahn (Ente gut!), Sandra Nettelbeck (Ich bin dann mal weg), Antonia Rothe (Ente gut!) nach den Geschichten von Enid Blyton.
Die Dialoge sind manchmal etwas schreibtischstarrig. Das tut der Geschichte kaum Abbruch.
Die beiden Zwillingsschwestern sollen auf das Internat Lindenhof, weil die Eltern eine Auszeit brauchen. Erst sind die Mädels dagegen, dann finden sie Gefallen am Internatsleben mit vielen anderen Mädels, wovon eines sogar (muss Lia Huber sein) einen Internetblog „Babsis Breaking News“ betreibt mit den neuesten Sensationsnachrichten aus dem Internat.
Die Bloggerin führt die Mädels flott ein in den Betrieb, zeigt ihnen die Gruppen, die Streberinnen, die Tussis, Margret als musikalische Einzelgruppe, die Reiterclique und jene, die die Schülerzeitung organisieren. Und die Autoritäten, Maria Schrader macht sich gut als Direktorin, Katharina Thalbach wird als angelandete Französisch-Lehrerin allmählich zum unverkennbaren Maskottchen dieser Reihe.
Es kommt nach lustigen Streichen mit Wasserhähnen und Chemieexplosionen zu einer Entfremdung zwischen den Zwillingsschwestern. Die Lösung der Probleme von widerspenstigen, nicht zähmbaren Pferd Pegasus, das auch verknüpft ist mit dem Schicksal des Internats, das verkauft, niedergerissen werden und einem Hotelneubau weichen soll, wird zu einem glücklichen Ende und dazu führen, dass Hanni und Nanni auf der Schule bleiben wollen.
Wobei die Problemlösung Zähmung des Pferdes, Rettung der Schule und ganz nebenbei noch Familienzusammenführung bei den Besitzern, den von Knigges, recht kursorisch und skizzenhaft vor sich geht, damit nach 90 Minuten der Sack mit viel Glücksguss und Friede-Freude-Eierkuchen zugemacht werden kann.
Entweder bin ich milde geworden, oder dieses neue Hanni-Nanni-Pfanni ist wirklich erfrischender als die Vorgänger Hanni Nanni 2 und Hanni Nanni 3.