Alien: Covenant

15’000 Jobs

hat dieser Film von Ridley Scott nach dem Drehbuch von Dan O’Bannon, Ronald Shusett + 4 geschaffen. Mit dieser Bemerkung landet am Schluss des Abspanns das Weltraum-Horror-Grusel-Abenteuer wieder ganz irdisch hienieden. Wobei vieles ganz irdisch bleibt, sonst könnten die Menschen gar nicht andocken an diese Expedition zu unbekannten Gebieten im Weltall.

Bei diesem Weltraumflug der Covenant handelt es sich um einen Siedlertransport. 7 Jahre und ein paar Monate dauert die Reise, um 2000 Menschen auf Oreya 6 (?) anzusiedeln. Ein Kolonisationsfilm.

Wie es bei einer mehrjährigen Raumfahrt üblich scheint, werden die Passagiere und Teile der Crew für große Zeiträume in den „Pot“ gesteckt, das ist eine Art Sarg für einen künstlichen Tiefschlaf (das war schon schön zu sehen bei Passengers).

Auch unser Raumschiff Covenant, eine elegante Entwicklung, ist im Jahre 2104 so unterwegs, die meisten der 15 Besatzungsmitglieder sind im Tiefschlaf. Signalstörungen, heftige Turbulenzen und Ionenstürme lassen es ratsam erscheinen, die Besatzungemitglieder aufzuwecken.

Um auf das Irdische zurückzukommen, die Besatzungsmitglieder sind Menschen wie du und ich, die einen ganz normalen Job machen, die sich nicht irgendwie aufspielen müssen, die sich nicht wichtig machen müssen, der eine trägt sogar einen Cowboyhut, wenn er vor seinem Desk sitzt, der ist auch liiert mit einer der Frauen der Besatzung.

Irdische Teamatmosphäre. Sie wollen den Störungen auf den Grund gehen und schicken ein Erkundungsraumschiff los, das tatsächlich einen unbekannten Himmelskörper findet; der aber wiederum sehr irdisch wirkt.

Im Landeanflug entdecken sie Berge und Wälder, einen Wasserfall und einen See. Was sie hier erleben, übersteigt allerdings die Vorstellungskraft des Normaliridischen – es sei denn, er sei in diesem Filmgenre geschult. Irdisch bleibt, dass sie auf Kommunikation zur Covenant angewiesen sind, dass die sehr schwierig ist. Irdisch-kinematographisch-abenteuerhaft bleibt auch die Aufteilung der Gruppe.

Eine kümmert sich um einen Defekt am Raumschiff, andere wollen Bodenproben nehmen und eine dritte Gruppe sucht die Quelle des Störsignals und begibt sich wie im Dschungelabenteuerilm in die Wildnis.

Wie sich das Grauen in die Gruppe einschleicht, das ist von pikant feiner Art, es symbolisiert wunderbar die urmenschliche Angst vor Fremdem, Unbekannten, gar vor Infektionen mit Unsichtbaren – insofern auch das ein höchst irdischer Akt.

Es wird nicht für alle gut ausgehen. Denn Heerscharen von Animationsspezialisten und Visual Artists haben ganze Arbeit geleistet, die Menschen aus Fleisch und Blut mit Dingen zu konfrontieren, die den Atem zum Stocken bringen, die an Tiefenängste im Verletzlich-Menschlich-Endlichen rühren.

Ridley Scott hat die Abenteuergeschichte dicht an den Menschen inszeniert, geht wohldosiert um mit den Elementen von Normalität und kontrastierender Irregularität, von Routine und Schock und bindet die Bilder mit suggestiver Bannkraft aneinander.

Eingebettet ist der Film in eine höchst kultivierte Rahmenhandlung in spacigem Designmilieu, ein halbrunder Raum mit gebogener Glasfront und Aussicht auf bergige Natur. Im Raum ein Flügel, ein Thron und an der Wand ein Bild von Piero della Francesca Die Geburt Christi, das Thema des Androiden paraphrasierend und die Frage aufwerfend, ob die Schöpfung des Menschen lediglich ein biologischer Zufall sei oder doch eine gezielte Angelegenheit. Die Schöpfung des Androiden ist kein Zufall.

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