A United Kingdom

Eine Liebesgeschichte der Herzen, nicht aber der Politik.

Ein Stück Geschichte aus Botswana Land, als es noch Betschuanaland hieß und – als britsches Protektorat – von einem Regenten anstelle des verstorbenen Königs regiert wurde und von der Liebes-Angelegenheit, die 1947 den Prozess in Gang setzte, der 1966 zur Unabhängigkeit führte.

Der betschuanische Thronfolger Seretse Khama (David Oyelowo) studiert in London, soll sich dort für die Übernahme des Thrones von seinem Onkel fit machen. Kurz vor seiner Rückkehr in seine Heimat verliebt er sich in Ruth Williams (Rosamunde Pike), die aus einfachen Verhältnissen stammt und in einem Büro arbeitet.

Ruth ist eine junge, unkomplizierte Frau wie viele andere junge Frauen und wird im Laufe des Filmes eine bemerkenswerte Entwicklung durchmachen, wird das unbeschriebene Blatt, das sie anfangs ist, mit eindrücklichem Inhalt füllen.

Der Liebesfunke springt über, lange bevor sie von Seretses Status in seinem Heimatland Bescheid weiß. Sie heiraten noch in London und entscheiden sich, gemeinsam nach Afrika zu fahren und dort ihre Verantwortung wahrzunehmen.

Die Stör- und Verhinderungsfigur, die immer wieder direkten Kontakt zu dem Paar hat, ist Alistair Canning (Jack Davenport); er ist das Sprachrohr für die Machtspiele, Intrigen und Verlogenheiten der großen Politik im Hintergrund, der diese Hochzeit nicht passt, aus Rücksicht beispielsweise auf Südafrika, wo noch strengste Apartheid herrscht; aber auch mit Rücksicht auf Prospektionsinteressen der Allied American Mining Company im Hinblick auf mögliche Diamantenfunde.

Diesen spannenden Prozess, wie Liebe und demokratisches Denken gegen übermächtige politische und Industrieinteressen sich verteidigen, der mühsam und langwierig ist, bei dem es wichtig ist, an Informationen zu gelangen, vertrauenerweckende Journalisten zu finden, schildert Amma Asante nach dem Buch von Guy Hibbert nach dem Roman „Colour Bar“ von Susan Williams, minutiös und sorgfältig, wie in Großbuchstaben und in ganz einfachen Sätzen, so dass auch der in der hintersten Reihe mitgehen kann, wobei Thrill-Momente nicht ausbleiben, wenn die Schwangerschaft von Ruth gegen die politischen Vorgänge in London geschnitten wird.

Nebst der Liebesgeschichte, dem Stück Historie und der Lektion in Demokratie wartet der Film noch mit Sehnsüchte weckenden Afrikabildern auf. Und auch für Churchill scheint gegolten zu haben: in der Opposition zu sein ist eines, ein anderes, auf der Regierungsbank zu sitzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert