Können zeigen.
Wie der perfekte Klon einer Agentenparodie mit erstklassigen Darstellern kommt mir dieser Film von Robert Thalheim vor, der mit Oliver Ziegenbalg auch das Drehbuch geschrieben hat.
Verräterisch und der Hinweis auf das Klonhafte (das Uneigentliche) ist der einmal mehr zu häufig vorkommende Satz – oder Varianten davon – „Was ist denn hier los?“, Symptom der deutschen Drehbuchkrankheit. Insofern dürfte der Film seinen besten Wirkraum im Fernsehen finden.
Im einem Film sollte immer spürbar sein, dass der Autor und mit ihm das Team etwas Besonderes ausdrücken wollen, einer Sache auf die Spur kommen wollen, ein Geheimnis zu lüften oder einzukreisen versuchen; hier allerdings dominiert der Eindruck, dass das Team zeigen will, dass es Agentenkomödie „kann“. Insofern wirken die vielen Jokes und Pointen darin insiderisch und sind nicht von bemerkenswertem Erkenntnisgewinn.
Das Modell ist altbekannt. Eine alte Agentenmannschaft (Henry Hübchen, Thomas Thieme, Michael Gwisdek und Winfried Glatzeder) mit einer jungen Frau (Antje Traue) sollen nochmal zum Einsatz kommen, weil sie sich in Katschekistan, wo die Wiedervereinigung bevorsteht, auskennen und eine Geiselnahme dieses Projekt gefährdet.
Begeistern lässt sich die Truppe um die zentrale Figur von Henry Hübchen, der eine Show ist, aber erst, wie er erfährt, dass er gegen Kern (Jürgen Prochnow), der ihn einst verpfiffen hat, antreten muss, dass er also eine alte Rechnung begleichen kann. Wobei sich zwischen den beiden noch eine ganz besondere Beziehung herausstellen wird.
Robert Thalheim bürstet die Szenen in kurzen Streichen wie ein Meisterfigaro. Leute, die emotional noch der alten Bundesrepublik verbunden sind, werden sich ergötzen an Aufnahem aus dem alten Parlamentssaal in Bonn und dem trauten Kanzlerbungalow, in welchem eine Dauertonaufnahme den Kanzler Kohl von blühenden Landschaften sprechen lässt.
Die Musik betont etwas zu stark, dass es sich hier um Pointen und Parodie handeln soll, zirkustuschartig setzt sie ab und an ein. Durch dieses strikte Kämmen wirkt der Film auch geheimnislos; er erzählt uns nichts über die Befindlichkeit unserer Zeit; als sei er nicht für das heutige Publikum gemacht. Der Film will zeigen, dass er es „kann“ – und er kann es, auch dass er Schmierentheater kann, auch das kann er.