Ein Appellativfilm (siehe die Abgehängten aus aller Welt in Human – Die Menschheit).
Sigrid Klausmann will nach der Idee ihres Mannes, dem Fernsehdarsteller Walter Sittler, den Kindern der Welt eine Stimme geben.
Als verständnisvoller Adressat dieser Stimme (es sind Statements von intelligenten Kids kurz vor der Pubertät von allüberall auf der Welt und in wildem Durcheinander ineinandergeschnitten in der epigonenhaften Nachfolge des Filmes Auf dem Weg zur Schule) haben sich bis jetzt vor allem Jurys von Kinderfilmfestivals erwiesen. Sie können mit der Auszeichnung des Filmes sich als auf der korrekten Seite des Prinzipes Hoffnung wähnen. Man könnte ebenso gut einen Film kompilieren ohne besonderes Talent von kleinen Schweinchen oder kleinen Kätzchen weltweit und ihn, ihm den Niedlichkeitsfaktor attestierend, prämieren, man wäre moralisch ebenso auf der sicheren Seite wie bei diesem Film.
Jetzt wendet sich der Film mit seinem Appell offenbar an das deutsche Kinopublikum, das dann bittschön sich an die Umsetzung der Wünsche machen soll, Rettung der Umwelt, Bildung für alle, Antiatom, gegen Abholzung, für Gerechtigkeit und was der pauschalen Schlagworte mehr sind, die ein Zehnjähriger schon inhaliert haben kann.
Wenn das deutsche Kinopublikum den Film gesehen hat, wird es den Appell gewiss umgehend beherzigen, sich daran machen, die Postulate umzusetzen – somit ist der Weltfrieden garantiert, da kann nichts mehr schief gehen.
Potpourrifilm, Abrisskalenderfilm, Kompilationsfilm, Weltreisefilm, Statementfilm, Konfusdoku.
Von den fördernden Gremien ist zu wünschen, dass sie eine Kopie des Filmes an die entsprechenden Ministerien ihres Landes senden, damit die sich an die Umsetzung der Zukunftswünsche des weltweiten Menschheitsnachwuchses machen. Dann hätte der Film vielleicht doch was genützt.