Molly Monster – Der Kinofilm

In der Welt der Monster nach dem Buch von Ted Sieger und John Chambers und in der entzückenden Regie von Matthias Bruhn, Michael Ecklbadh und Ted Sieger, geht es um Familiennachwuchs. Monster kommen aus Eiern auf die Welt. Dafür muss das Ei zu einer weit entfernten Insel transportiert werden.

Töchterchen Molly, das bereits eine Strickmütze für das erwartete kleine Schwesterchen oder Brüderchen gestrickt hat und ihr kleiner aufsässiger Bruder Edison, der vor allem Blödsinn im Kopf hat und verrückte Fahrten im aufziehbaren Nachttopf vollbringt, dürfen nicht mitkommen. Sie sollen von ihrem köstlichen Gegensatzpaar von Onkeln, der eine spindeldürr, der andere mehr einem Faß ähnelnd, beaufsichtigt werden.

Derweil fahren Mutter und Vater auf einem Tüftler-Gefährt, einem Konstrukt aus Gummiboot, Auto und Flugzeug mit einer Schraube zum Aufziehen vorn am Kühler los. Der Vater thront hochriskant auf einer aufrecht stehenden Springfeder, die hinter dem Auto hergezogen wird und sitzt dort auf dem Ei, um es zu wärmen. Was allein dabei alles schief gehen kann.

Dummerweise haben die Eltern die rotweiß gestreifte Strick-Mütze vergessen. So büchsen Molly und ihr kleines Brüderchen Elton aus, machen sich auf den Abenteuerweg über Schluchten und durch Wüste (hier bringen die Kitzelmonster sie zum Lachen und helfen ihnen dabei, eine überhängende Steilwand zu überwinden) und schließlich über eine defekte Seilbahn, die von den beiden überdimensionierten Zankbrüdern von Strichmännchen Hick und Hack betrieben wird, aber die Schraube funktioniert nicht. Bis zur Insel fährt schließlich ein Boot mit Kapitän.

Zwischendrin gibt es eine Parallelfahrt von Eisenbahnzug mit den beiden Kindern drin und dem Wackelgefährt mit den Eltern und dem Ei auf der Straße. Wie die Onkel bemerken, dass die Kinder abgängig sind, eine Postkarte in einem sich selbstständig auf den Weg machenden Briefkasten hat sie informiert, machen auch sie sich auf den Weg.

Solche gezeichneten Figuren sind für allerlei artistische und akrobatische Stücke einzusetzen, sie quietschen mal vor Vergnügen, vergessen aber ihr Ziel nicht aus den Augen. Es ist eine Welt, die wie aus lauter kleinen Planeten besteht, selbst ein Kinderzimmer, es ist keine Welt der komplizierten Zusammenhänge, es ist eine bunt plautzende Kinderwelt, fröhlich, fantasievoll, selbst puffende Vulkane in der Wüste sind nicht wirklich bedrohlich und immer mal wieder gibt es ein Lied oder gar eine Showeinlage.

Es gibt einen Anfang und ein Ende, einen Prolog, dann geht der Vorhang wie zum Kasperltheater auf und einen Epilog, wenn der Vorhang wieder zugeht und die Geschichte zu Ende ist. Die Sprecherspur ist angenehm unroutiniert, teils etwas chargiert, aber so, als ob der Onkel oder die Tante oder die Oma für die Kleinen Kasperltheater spielt, individuell und nicht industriell, heimelig, anheimelnd, angenehm. Herzerwärmende Buntheit. Selbst die Wüste lebt vor sprudelnder Zeichnerfantasie.

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