Das ist nicht meine Welt.
Gelernt habe ich nach dem Screening von Kollegen, dass die Abkürzung der drei Titelwörter auch als What The Fuck gelesen werden kann. Dafür ist viel auf Englisch genuschelt worden, oft am Licht gespart, die Kamera viel geschüttelt und gerüttelt worden, viel nervöser Sound aufgefahren, und irgendwo in all dem Lärm und der Hektik und der Betriebsamkeit und zwischen all den Witzen, die sich aus dem erhöhten sexuellen Notstand im Kriegsgebiet Afghanistan ergeben und dem Getöse und dem Diskolärm und der Kriegshektik, dem Bombengrollen, dem Helikopterrotieren, dem Straßenlärm schrumpelt noch eine Geschichte daher und hat auch eine niedliche Hauptdarstellerin, die immer mal zwischen Maske und Garderobe durch das Bild huscht, viel lächelt, immer gut geschminkt ist und vorgibt, eine Kriegsberichterstatterin für einen US-Sender zu sein.
Zuhause hat sie ihren Freund Christ, der selbst viel unterwegs ist, man skypt und einmal huscht in seinem Hotelzimmer, das ist im Spiegel zu sehen, eine Nackte durchs Bild.
Dadurch ist die Journalistin, die immer hübsche Tina Frey als Kim Baker, frei für die Männer in Kabababul, wie sie Kabul hier aussprechen.
Mei, und dann gibt es einen afghanischen Sittenminster, der in seinem Büro hinter einem Vorhang ein Bett hat und es gibt eine „Freundin“, blond, ebenfalls Kriegsreporterin, Tanya, Margot Robbie.
Zwischen Interviews, Jeepfahrten, Heli-Einsätzen, Raids gibt es High-Life und Shisha und Alkohol und aus den drei Monaten in Kabul werden für diese Kriegsreporterin ohne Eigenschaften Jahre und dann gibt es ein Angebandele mit einem Soldaten, der heißt Iain und wird von Martin Freeman gespielt, als einen, an dem das Leben schon viel Lack weggeschrubbt hat und es ist erstaunlich, dass aus dieser Zweckbefriedigung offenbar Liebe geworden ist, das gaukelt uns zumindest ein Aktion von Kim vor, die sie nach der Rückkehr nach New York und nachdem Iain in einen Hinterhalt der Taliban geraten ist, unternimmt.
Dann wird noch die Geschichte von dem Typen, der die Beine verloren hat, zu Ende erzählt, denn Kim besucht ihn zuhause in den USA, der jetzt glücklich verheiratet ist und traumhaft schön wohnt und im Garten unter Sonnenschirmen grillen kann, so dass wir kapieren, dass in den Krieg ziehen und die Beine verlieren ein schönes Leben ermöglicht. Und mit ihm wird dann auch noch gegrübelt über den Sinn des Krieges und dass die Schuld daran, zumindest in Afghanistan bei keinem der aktuell Beteiligten liegt, sondern weit zurück in der Geschichte.
Es ist der Versuch, die Tragik dieses Landes untragisch erscheinen zu lassen, mit Witzeleien zuzukleistern, ha ha, was haben wir gelacht, Humor der Verzweiflung aber ist es nicht, es ist eher ein Humor, der den generell herrrschenden Lärm noch übertönen möchte, sich Gags mit der Burka zu erlauben, fighting for jokes statt fighting for peace, dieses Lachen des Einverständnisses und Zugeständnisses in derselben Misere zu hocken und nichts unternehmen zu können, wie es unter Subalternen gerne zu beobachten ist.
Das Buch stammt Robert Carlock nach dem Roman von Kim Barker „The Taliban Shuffle: Strange Days in Afghanistan and Pakistan“, für die Regie zeichnen Glenn Ficarra und John Requa