Höllentrip des Flüggewerdens.
A fine and sophisticated Swiss-German Art-Work in movie-techniques about a young woman having lost her parents, being haunted in an empty house by bad spirits out of fathers past in a stream of anxiousness through six nights and the ever-problem of getting „flügge“, the tricky problem der Paarung, wer gehört zu wem, wer passt zu wem.
Bin ich doch glatt ins Englisch gefallen, weil die in diesem Film, der irgendwo auf der französisch-deutschen Sprachgrenze in der Schweiz in Fribourg en Üechtland spielt, durchgehend ein eigenes (neo-internationales?) Englisch voller Understatement babbeln.
Es geht um ein Selfie dieser Jugend im Moment der Loslösung vom Elternhaus. Marila Singer, Maya Schenk, ist die Hauptperson, die ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat, die Fotografin werden will, schon einiges vorzuweisen hat, die jetzt allein in einem leeren Bürgerhaus in Fribourg lebt, dieses teils mit Party, vorzugweise aber mit Angstträumen füllt.
Die Geister der Eltern lassen sie nicht los, es gibt geheimnisvolle Anrufe von der Mutter und von Emma, Fotos vom Vater, schwarze Müllsäcke spielen eine Rolle und das Titelthema bezieht sich auf Freiburgs Selbstmordbrücke, eine tunnelartige Passage für Fußgänger unter einer Eisenbahnbrücke mit guten Absprungmöglichkeiten in die Tiefen der Schlucht hinunter.
Junge Menschen sind in dieser schwierigen Übergangszeit der Suche nach der eigenen, erwachsenen Identität besonders selbstmorgefährdet. Es kommt das Thema Schwangerschaft hinzu. Und der Ex-Freund Eric, Thomas Koch, soll er wieder aktiviert werden, nachdem Marla zwei Jahre (zwei Wochen?) nichts hat von sich hören lassen? Er kann nicht nachvollziehen, wie Marla einfach ohne Ade zu sagen, abgehauen ist.
Das alte Spiele der Entscheidung für einen Menschen, für eine Zukunft zu zweit, beliebtes Filmthema, von jeder Jugend neu durchbuchstabiert, hier mit topfitten Leuten vor und hinter der Kamera, mit Daniel P. Schenk als Autor, Regisseur, nennen wir ihn Spiritus Rector, neben ihm an der Kamera Robert Staffl, aber auch alle anderen Schnitt, Ausstattung und Sounddesign, Musik. Der lange Abspann der Titel zeigt, dass der Film auch als Musikvideo durchgehen könnte.
Alle sind sie motiviert und auf dem technischen Stand der Zeit und der Cast vor der Kamera macht eine prima Falle; alle tragen damit bei, ein pointiertes Selbstbild eines heutigen Jugendgefühles zu erstellen von den Ängsten bis zum Rauschhaften mit einem gefährlichen Medikament namens Pentagol, wovon sich in versteckten Kammern große Vorräte finden.
Nächtliche Bilder der Angst, Frau allein unterweges mit Taschenlampe, Gänge und Höhlen und im Wald, leere Straßen, labyrinthische Wege, und Symbole der Angst, der Teddy, der Feuer ausstößt, ein Schlüssel, schwarze Müllsäcke, Sicherungskästen, Flammenvisionen, blutiges Dessous, nächtlicher Angsttraumweg, dazwischen für sich stehende, für sich sprechende Interieurs, aber auch das Gegenbild, das fast beschauliche Picknick auf grüner Wiese unter grünem Baum und ein ruhiges Gespräch zwischen Eric und Marla oder eine Fotosession von Marla mit Eric.
Rhythmus der Aufgewühltheit, der Getriebenheit, der Aufgeregtheit.
Das Thema Maskerade, angesprochen von Eric. Was ist die Wahrheit? Wer ist der richtige Partner? Mit wem will ich mein Leben wagen? Wenn das mal keine Existenzialien sind!