Der Tel Aviv Krimi (2 DVDs)

ARD und Degeto haben als Treuhänder von Zwangsgebührengeldern ein Drehbuch von Martin Kluger und Maureen Herzfeld in der Regie von Matthias Tiefenbacher verfilmen lassen. Tiefenbacher hat das Drehbuch nochmal überarbeitet.

TOD IN BERLIN

TV-Drehbuchgebrauchskonstrukt mit vielen schönen, schön geschminkten, vorwiegend dunkelhaarigen Frauen in ihren Gefühlsballons molto commosso aus Degeto-Liebe auf den ersten Blick, Außendienstallergie, Enttäuschung nach 12 Jahren Ehe, aus Eifersucht und Schwesternhass vor dem Hintergrund der Ermordung einer Israelin in Berlin, die mit einem Palästinenser in großer Gefühls- und Alkwolke liiert war.

Präsentiert wird dieses Drehbuchkonstrukt in TV-Gebrauchsschauspielereimanier mit TV-Gebrauchs-was-machst-denn-du-hier-Dialogen eingehüllt in Dauermusikgefühlstunke unter Verdrängung des politischen Faktors und unter Fortschreibung der nahöstlich-religiösen Vorurteilskonstellation, ohne sich aus deren verflixten Gespinsten befreien zu können sowie mit einem unbekannten, rothaarigen Kippaträger und einer dubiosen Überweisung von 18’000 Euro.

Zentralsatz zum Opfer: Tamara war schwanger, sie wollte das Kind nicht, sie hat es abgetrieben. Der Täter tut so als, ob er kein Moslem ist, aber er ist einer.
Die Frau hat doch allen den Kopf verdreht, eine Hure war sie.

Max scheint mir die einzige, plausible Figur zu sein, die man sich so auf einem realen Polizeibüro auch vorstellen könnte.
Und noch ein schöner Degeto-Satz: Felix wird dir nie verzeihen, der war dein bester Freund.

Mit der Haushaltszwangsabgabe zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind wir für solche Produktionen tributpflichtig.

SHIVA

Fortsetzung der Degeto-Love in Tel Aviv und ein Erstickungstoter. Das Opfer war der beste Ermittler. Somit braucht die Kriminalpolizei eine unvoreingenommene Ermittlerin. Der frische Besen aus Berlin wird unangefochten sich im Sumpf des familiär-polizeilichen Tel-Aviver-Polizeigestrüpps bewegen, so wie Jesus übers Wasser gelaufen ist, und wird sauber aufräumen. Aber: der frische Besen scheint zu ehrgeizig, die Dinge scheinen aus dem Ruder zu laufen. Ihre Degeto-Liebe aus Berlin zu einen Musiker aus Tel Aviv wird hier im TV-Gebrauchsrhythmus fortgeschrieben.

Geleckte Hochglanzgeschichte, hochgradig konstruiert und nicht sonderlich originell und doch ordentlicher Schnitzeljagdkrimi, der Kriminalnormalität in Tel Aviv suggerieren soll. Da aber nichts in Israel normal ist, das Land mit einem Fuß bereits ein Apartheid-Staat ist, was hier keinesfalls thematisiert wird, wirkt der Film wie eine Propagandaübung; wer weiß, welche Geldquellen sich ihm dadurch eröffnet haben; Geheimdienstplan x: Unterwanderung der deutschen Fernsehkultur mit Propaganda, Auftrag, Tel Aviv darstellen wie jede andere Stadt.

Trau niemals nur den Akten (trau niemals einem solchen TV-Krimi!).
Man nennt sich hier im kruden, deutschen Sprechduktus „Commander“ und „Chief Inspector“.

Fortsetzung wird dem manipulierten Zuschauer angedroht: Weitere Zusammenarbeit? Ich behalt Sie im Auge, Sara.

Rote Karte des Zwnagsgebührenzahlers.

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