Ein Produkt, was vermutlich nur dank funktionärsbestimmter Fördersysteme überhaupt möglich wird, eine Ausgeburt von Filmförderung mit internationalem Touch. Vielleicht sind die Rollenangebote von Kim Basinger nicht mehr so grandios, dass sie dieses europäische Mischmasch-Angebot angenommen hat.
Wer interessiert sich schon für den Kinderwunsch einer Frau, die ein makellos schönes Gesicht hat (wie auch immer das konserviert wurde), die aber offensichtlich längst im Oma-Alter angekommen ist.
Sie hegt immer noch den Kinderwunsch. Sie ist nicht etwa altersbedingt unfruchtbar, sondern wegen einer Narbe an der Gebärmutter. Das soll dem Drama die Kraft verleihen in diesem Film von Andreas Morgenthaler, einem dänischen Autoren und Regisseur.
Der Film versucht, sich diesem Thema mit vielfältigen, graphischen und kinematographischen Mitteln, mit dem Einsatz von Natursymbolik, von Schärfe/Unschärfe und Verzerrungen, von dezent gepflegter Sprache der Darsteller mit erstklassiger Synchronisation anzunähern; an die Befindlichkeit, den Zustand einer Person, für die sich das große Publikum eher weniger interessieren dürfte.
Der Film scheint aber sich selbst nicht zu genügen, misstraut seinem leisen Thema im Abseits und haut dann plötzlich einen knalligen, drogenabhängigen Zwerg rein, der nach dem Motto „trau keinem Junkie“ lebt; der im Film als Führer für Kim Basinger als Maria auf der Suche nach einem Baby gegen gutes Geld zur Seite steht. Denn sie ist CEO der MAG Shipping Company, die überall auf den Weltmeeren Container rumshippt. Wie sie hört, dass an der tschechischen Grenze junge Mädchen als Prostituierte arbeiten, dirigiert sie Transporte um, um Fahrer und Mädchen zu schützen. Der Zwerg beschafft ihr dort ein Baby mit verklebtem Mund, das eine minderjährige Prostitutierte im Schrank aufbewahrt.
Der Zwerg, Christian, klaut das Baby, bringt es der auf der Straße zurückgelassenen Maria. Jetzt ist der Film längst entgleist, und will es wissen, wenn schon dann schon, wird es im Hirn der Macher aus purer Aussichtslosigkeit der Lage gezuckt haben.
Maria gerät jetzt in ein Trash-Szenario von Zuhälter, Auge um Auge, er will das Kind zurück, sie bleibt vier bewusstlose Monate gefangen, bis sie sich nach einem nicht näher definierten Unglück selbst befreien kann. Sie rast mit ihrem Auto davon, nachdem sie vom halbtoten Zuhälter noch die Schlüssel entreißen konnte, blutig bleibt sie, bald wird sie glücklich sein, sie hält den Schwangerschaftsmesser in der Hand und sagt danke. Danke, dass wir solange ausgeharrt haben?
Kim Basinger ist trotz all dieser Abstrusitäten um sie herum eine bombige Schauspielerin, die noch den größten Mist mit Würde spielt. Dem Film ist das rätselhafte Wort vorangestellt, Schicksal sei die Verbindung von Bestimmung und Zweifel, ha ha, unbekannter Autor, aus verständlichen Gründen.
Viel graphische Pränatalindikationen und häufige Stimme des Babys an die Mutter, die keines haben kann. Wirkt wie bemühtes, bastelhaftes Illustrieren einer kopfigen These.
Solch ein Kino ist nur möglich mit dem Segen von Funktionärsknöterichen. Die Seelen ungeborener Kinder will der Film zeigen? Was in etwa heißt: Beschäftigung mit ungelegten Eiern.