Kill the Boss 2

Sean Anders singt mit diesem Film ein Komödien-Loblied auf den durchschnittlichen Schwerenöter, der zum Bigbusiness nicht fähig ist, von diesem aber nach allen Regeln der Kunst ausgebeutet wird.

Für diesen durchschnittlichen Menschen stehen drei Kumpels, Kurt, Nick und Dale, was abgekürzt zum politisch nicht ganz korrekten Wort Nickkurtdale wird. Sie haben eine geniale Erfindung getätigt: ein Duschkopf, der auch Shampoo abgibt. Sie können das Produkt in einer Fernsehsendung vorstellen. Prompt interessiert sich der Großunternehmer Fred Handsome (ihn spielt souverän Christoph Waltz) dafür, gibt den Jungs eine Abnahmegarantie von 100’000 Stück, so dass sie an einen Kredit rankommen, um eine Halle zu mieten, diese einzurichten, Personal einzustellen (da hängen sie so richtig den Boss raus, wie der kleine Mann ihn sich Rache-erträumt), um die Produktion in Gang zu setzen. Das passiert in komödienschneller, komödienunbesorgter Skizzenhaftigkeit.

Wie sie jetzt den Bigboss beim Golfspielen aufsuchen, um die Lieferung der Duschköpfe anzukündigen, lacht der sie nur aus, er habe kein Interesse. Er rechnet ihnen direkt ins Gesicht vor, dass sie dadurch ihre Kredite nicht mehr bedienen können, dass sie Pleite machen werden und dass er die Duschköpfe aus der Konkursmasse noch billiger erstehen werden könne, als er in China dafür bezahlen müsste. Er ist einer von denjenigen, der immer propagiert „made in USA“, aber das heißt bei ihm längst „made in China“. So viel zum wirtschaftlich aktuellen, relevanten Hintergrund.

Diese Vorgeschichte dauert nicht mal eine halbe Stunde. Der Rest wird nun die Rachegeschichte sein, wird zeigen, wie die drei Dussel, die schwatzhaft, nervös, unkoordiniert sind, sich auf das Abenteuer einer Erpressung des Unternehmers einlassen, um an ihr Geld zu kommen, was sie hochdilettantisch mit Glück, Pleiten und Pannen und mit Hilfe des zwielichtigen Sohnes des Unternehmers Rex, Chris Pine, angehen.

Dazu werden eine kräftige Portion Sex (bis hin zu den „Coma Boners“) und viele Frauen mit chirurgenmaßgeschnippelten Puppengesichtern gemischt, Frivolität inklusive, um über die Übergabegeschichte, die traumhaft geplant und mit dummen Fehlern durchgeführt wird, auf eine Autoverfolgungsjagd überzugehen und allmählich zum Ende zu kommen.

Eine fröhliche Klamotte in solidem Berufsumfelde, lausbubenstreichhaft teilweise.
Die kleinen Großsprecher. Menschen, die sich durchs Leben und die Komödie dusseln.

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