Die Pinguine Kowalski, Skipper, Rico und als einjähriger Neuzugang Private geraten in dieser amerikanischen Animation in eine wahre rhythmisch-artistisch aufbereitetete Zirkusmaschinerie aus Weltreise, Verfolgungsjagd und genetischer Verwandlung. Sie hopsen rauf und runter und sausen durch die Luft, quirlen über vor Leben. Und sind doch nur Pinguine, einfachste Projektionsflächen für kindliche Fantasien der Unbeholfenheit.
Der Neid ist die treibende Kraft in diesem Film. Der Oktopus Dave verfogt das Quartett und will es mit Hilfe einer Strahlenkanone und dem Medusa Serum modifizieren (Pinguine mit Arm und Hand oder mit Hirschgeweih oder ganz grün). Denn Dave hat eine alte Rechnung aus Zoo-Zeiten offen. Er, der Oktopus, war lange die Attraktion, bis die Pinguine kamen und ihm die Show stahlen. Das treibt ihn an.
Die deutsche Nachsynchronisation ist ohne Pfeffer, den Figuren fehlt die Haltung zur Sache.
In gewisser Weise proben die Pinguine auch den Klimawandel: ihre Stationen sind Shanghai, New York, Rio de Janeiro, Venedig. Auf diesen Reisen bietet der Luftverkehr Chancen für verrückte Umsteigekapriolen. Der Zeichentrick eröffnet alle Freiheiten. Die Gesetze der Fantasie (und gelegentlichen Übermuts) sind stärker als die Gesetze der Physik, stärker als die Erdenschwere; das haben schon die frühen Disney-Animationen gezeigt; heute werden die kindlichen Zuschauer allerdings mit einem Zuviel an Effekten und Griffen in die Action-Kommode zugedeckelt.
Für das Buch zeichnen: Johan Aboud, Michael Colton, Eric Darnell, Tom McGrath, Brandon Sawyer, für die Regie: Eric Darnell, Simon J. Smith.