Maze Runner: Die Auserwählten im Labyrinth

Burschensommerfreizeit in idyllischer Natur: Lichtung, schlafen in Hängematten, Hüttenzauber, Lagerfeuer, Fackeln, Rangeleien, Gemüseanbau, Abenteuer, idyllischer Wald und ebensolche Wiese.

Dumm nur, dass das friedliche Camp von einem Labyrinth umgeben ist mit unüberwindbaren, meterhohen Mauern und dass dieses nur tagsüber sich öffnet und zum Erkunden eines Ausweges einlädt, dass die Mauern sich nachts mit furchterregenden Geräuchen schließen, wehe, wer dahinter oder dazwischen sich befindet. Die Nacht überlebt keiner.

Auf den Mauern stehen die Namen derer, denen das passiert ist und die nicht zurückgekommen sind. Ungewöhnlich ist an diesem Camp stinkgewöhnlicher Burschen, die vielleicht noch von Heldentum träumen, wie sie auf sonderbarem Wege hierhergekommen sind und dass sie sich an nichts erinnern können, geschichtslose Wesen (es empfiehlt sich bei diesem Konstrukt nicht weiter nachzudenken).

Lediglich einmal im Monat wird von einem knatternden Aufzug zwischen Eisengestängen Lebensmittel und ein Neuzugang angeliefert. Der letzte ist Thomas, der sich an seinen Namen erinnert. Er wird unser Held werden, muss oft mit großen Augen erschreckt gucken und dabei den Mund leicht geöffnet halten. Auch er hat keinerlei besondere Charaktereigenschaft oder Konfliktgrundlage, keine Geschichte. Aber er ist heldisch – oder dumm.

Eines Abends eilt Thomas einem anderen Burschen, der es nicht mehr schafft, das Labyrinth vor Schließung zu verlassen, zu Hilfe. Gemeinsam mit einem verletzten Kameraden verbringen sie die Nacht im Labyrinth. Sie haben spukhafte Begegnungen mit einem Eisenmonster. Aber sie überleben und kehren ins Camp zurück.

Ab jetzt fügt sich zum Abenteuercamp die Spukgeschichte mit den Labyrinthmonstern auf der Suche nach einem Ausgang. Inzwischen ist als neue Monatslieferung eine Frau dazu gekommen. Theresa. Sie will Thomas kennen, er weiß aber nicht woher. Sie benimmt sich erst biestig, dann fügt sie sich in die Heldentruppe.

Irgenwann finden die jugendlichen Sommerfrischler, wie sie den definitiven Ausbruch wagen, einen „Exit“ und da weitet sich das enge Bühnenbild in einen Regieraum, von welchem aus alles überwacht wird; die Orientierungslosigkeit wird um eine weitere Schale erweitert. Kurz vor Schluss wird die Fortsetzung des Filmes angedroht, man stehe jetzt am Anfang der Phase zwei des Experiments.

Handlungssätze: wir konnten ihn doch nicht einfach liegen lassen, wir mussten ihn hochheben. Wir müssen rausfinden, womit wirs zu tun haben. Was zur Hölle ist das? Ich komme jetzt rauf (zu Theresa, die von einem Turm aus mit Gegenständen um sich wirft). Warum sind wir anders? Wir werden nicht ewig hier bleiben. Wir kommen alle hier raus. Hier lang, komm gehen wir hier durch. Wir müssen hier raus. Los, los, los, los, los, los. Da war ich auf der anderen Seite. Du hast ’n Ausgang gefunden. Wir sind zuhause! Wir werden hier rauskommen und wenn wir drauf gehen dabei. Die haben uns wirklich beobachtet, die ganze Zeit (aus dem Weltchaoskatastrophendepartment). Die Welt draußen wartet auf Euch.

Die Idee hinter der ganzen Chose dürfte die sein: ein symbolisches Bild der Verwirrungen des Coming-of-Age zu entwerfen. Verbesserungsfähig. Das Drehbuch stammt von Noah Oppenheim und Grant Pierce Myers, T.S. Nowling nach dem Roman von James Dashner, für die Regie war Wes Ball verantwortlich.

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