Ride Along

Ein durchaus ernstes Thema, was Tim Story hier nach einem Drehbuch von Greg Coolidge, Jason Mantzoukas, Phil Hay und Matt Manfredi inszeniert. Es geht um den Respekt, den sich jeder Mensch wünscht und den zu erlangen oft nicht ohne Kämpfe und Hartnäckigkeit abgeht. Besonders betrifft es jüngere Menschen, die sowohl berufliche als auch private Ziele anstreben.

Bei unserer Hauptfigur Kevin Hart als Ben Barber geht es darum, dass er einerseits in die Polizeiakademie aufgenommen werden möchte, andererseits auch seine attraktive Geliebte Angela, Tika Sumpter, heiraten möchte. In beiden Fällen steht ihr Bruder, Ice Cube als James Payton, und bereits im Polizeidienst, davor. Der hält nämlich nicht viel von Ben, der sehr klein ist, was den Körperbau betrifft – garantiert nicht seine Schauspielerlebendigkeit – und der gerne groß redet, genau so gerne Videospiele verbunden mit anderen übers Internet spielt und dann seiner Geliebten noch in den blumigsten Farben ihre nächsten Liebesakte schildern kann.

James ist zur Zeit an einer dubiosen Untergrundfigur dran, von dem keiner so recht weiß, ob er, Omar, überhaupt existiert. Die einführende Szene zum Film zeigt einen missglückten Versuch, seiner habhaft zu werden. James fliegt mitten in einem Supermarkt auf als Undercaoveragierender, der bei einem von Omars Leuten falsche Pässe kaufen möchte. Falsche amerikanische Pässe, die wertvollsten Papiere auf der Welt, wie es heißt. Und auch mit so einem Papier ist von Staates wegen dessen Besitzer ein gewisser Respekt garantiert. Die Sache läuft schief. James hat es eh schwer auf seiner Station und er soll mal die Finger von diesem Omar lassen. Da bestürmt ihn Ben, der eben ein Schreiben erhalten hat, dass er auf der Akademie angenommen worden sei, einen Tag lang mit ihm auf Streife zu fahren. James ist einverstanden.

Die haben da so ein Ritual für Aspiranten, sie nennen es die 126 Fälle, das sind denen altbekannte, schwierige Fälle, die nicht so richtig ernst zu nehmen sind, mit denen sie aber die Kandidaten ganz schön erschrecken können, wobei hier James hofft, Ben sein Ansinnen mit der Polizei austreiben zu können.

Die Komödie will selbstverständlich, dass es anders herauskommen wird. Denn Ben wird nach den ersten Fällen, in die er grandios hineintappst, nicht locker lassen. Er wird in der Table-Dance Bar Golden Room einen furiosen Auftritt hinlegen, mit Witz gegen Waffen und das wird sich später bei der Begegnung mit Omar noch in gesteigerter Form zeigen.

Es geht also um die Initiation eine Möchtegernbullen, der noch überaus klein von Zentimetern ist (Omar sei 190) aber in seiner verrückten Fantasie beschlagen genug, gefährliche Situationen unkonventionell anzugehen, auch wenn ihm nachher das Herz in die Hose fällt und er schier weinen möchte oder sich an den potentiellen Schwager James schmiegt.

Ein Mensch voller Quicklebendigkiet, immer auf dem Qui Vive, nicht auf den Mund gefallen; einer, der noch voller Fantasie und Utopie ans Erwachsenenleben rangeht und dieses nebenbei auch ganz schön aufmischt. Ein schöne Komödie in bester amerikanischer Manier, um Freitagabends nach getaner Arbeit abzustellen und doch nicht vor sich hinzudumpfen.

Das Buch ist von Greg Coolidge, Jason Mantzoukas, Phil Hay und Matt Manfredi, die Regie besorgte Tim Story.

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