Die Dinos sind los

Die Überfülle an Bildmengen des US-Trick-Kinos mischt sich hier mit der Härte koreanischer Animation. Nach einem Drehbuch von Adam Beechen, Jae Woo Park, James Greko & Zack Rosenblatt haben Yoon S. Choo und John Kafka die Regie geführt.
Für Kinder ab 6 Jahren soll dieser brutale Monsterfilm sein? Vielleicht kann ich mich nicht in die Jugend von heute versetzen. Die einerseits, wie hier in diesem Animationsfilm die Hauptfigur Ernie, ein 12jähriger Junge, ständig von seiner Mutter überwacht wird. Leicht zu bewerkstelligen in Zeiten der Handys. So lebt der Junge wie eingekerkert in ein Regelsystem. Etwa ein Drittel des Filmes von 85 Minuten nimmt die Schilderung der Familienverhältnisse und dieses Lebens von Ernie ein und seiner ihn ständig bespitzelnden und ihn verpetzenden, kleinen Schwester Julia, derweil die Mutter, sich öffentlich ehren lässt dafür, wie regelkonform sie doch ihre Kinder erziehe.

Aber Ernie stöbert mit seinem Freund Max, dessen Vater wiederum seit Jahren an einer Zeitmaschine bastelt, in der Terra Dino herum, wo bald ein neues Dinosaurier-Skelett enthüllt werden soll. Das böse Schwesterchen schleicht den Spitzbuben nach und löst den Alarm aus. Der Schaden hält sich in Grenzen, nur die Hose des unaufmerksamen Wachmannes geht kaputt dabei.

Eigentlich sollte der Bub im Laden seiner Mutter aufpassen. Aber die Zeitmaschine reizt. Der Vater ist nah dran, sie funktionstüchtig gemacht zu haben. Die Kinder kommen dem zuvor, Ernie, Max und Julie sitzen drin. Sie funktioniert und weg sind die Kids.

150 Millionen Jahre zurück in einer Dinosaurierwelt setzt sich die Maschine, die wie ein Ei aussieht, ausgerechnet der T-REx-Dame Tyra ins Nest. Diese glaubt, es seien ihre Jungen die da geschlüpft sind. Während ihr richtiges Ei, die Zeitfahrt ins Heute gemacht hat und im Atelier von Maxens Vater landet. Bald wird dort das Kleine T-Rex-Kücken schlüpfen.

Die Kinder wachsen in der Dinovergangenheit als kleine Saurier auf, werden von der Mutter beschützt und abgeschlabbert. Aber es gibt Monster, die hungrig auf kleine Saurier sind. Das hat rasende Fahrten, gerne auch auf dem Skateboard mit Raketenantrieb in knallharten Actionkulissen zur Folge. Jetzt wird der Film ein hardcore Actionstreifen, von dem ich nicht weiß, wie ich mit 6 Jahren drauf reagiert hätte.

Es geht alles rasend schnell, es ist sehr, sehr dunkel (3D!) und sehr, sehr laut. Auch das Auftreten der Tyra, einer Mutterfigur, erinnert an ein mittleres Erdbeben. Es gibt Abgründe und Klüfte und Höhlen und bedrohliche Vögel und grässliche Monster. So eine Zeitreise kann sich ziehen. Aber der Vater von Max baut eine weitere Zeitmaschine, so dass dem glücklichen Ende nicht mehr viel im Wege stehen kann. Schön ist der Moment, in welchem seine Spielkameraden in Gefahr sind, wie Ernie in den Monsterhöhlen mit Hilfe seines Helmes ein die Monster erschreckendes Echo fabriziert und diese irritiert. Kampf durch Witz und List.

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