Es gibt Filme, bei denen man sich über die Maßen amüsiert, die man aber nicht ernsthaft empfehlen kann – so ein schlechtes Licht werfen sie auf den Charakter des Empfehlers. In der Schulzeit haben wir zum Beispiel aufgeregt Splatterfilme auf VHS getauscht, es kursierten unzensierte Kopien aus den abenteuerlichsten Quellen. Im Lauf der Jahre kommen immer mehr Filme hinzu, die man als „guilty Pleasure“ bezeichnen muss.
Ich habe zum Beispiel mit Drogen überhaupt nichts am Hut. Ein paar mal am Joint gezogen in den wilden Jahren, okay, aber das war’s auch schon. Heute beschränken sich derartige Vergnügungen auf ein paar Maß Bier und ein halbes Hendl am Oktoberfest oder ausnahmsweise mal einen gepflegten Schluck Whisk(e)y am Abend, obwohl man zum Beispiel Hanfsamen mittlerweile einfach so im Internet bestellen kann.
Drogen im Kino, das kann sehr witzig sein. Es ist unheimlich faszinierend zuzusehen, wie jemand Sand in ein geöltes, gut laufendes Getriebe schüttet, dass die Funken fliegen. Wenn das jemand anders mit seinem Getriebe macht, bitteschön. Pineapple Express zum Beispiel war so ein Fall, der hat irre Spaß gemacht.
Nun wirft ein neues Schmankerl dieser Art seinen Schatten voraus: High School mit Adrien Brody. Ich wiederhole: Adrien Brody! Die Handlung ist einfach: Nachdem überraschend ein Drogentest in der Schule angekündigt wird, und die Kiffer ihr System bis dahin nicht clean bekommen werden, müssen eben die Mitschüler dran glauben: Die ganze Schule wird unter Drogen gesetzt, um den Test zu manipulieren. Simpel und effektiv. Allein der Trailer ist schon Gold wert:
Auch möchte ich darauf hinweisen, dass „leichte“ Drogen wie Marihuana in Filmen dankbar Verwendung finden. Sie sind – im Gegensatz zu Heroin oder anderen harten Drogen – ein Symbol für friedliche Rebellion, Abkehr vom System, eine verschworene, aber friedliche Schattengesellschaft und vieles mehr. Ein leicht anwendbarer Faktor für ein Minimum an Tiefgründigkeit sozusagen.
Auch in Starbuck, der diese Woche startet und übrigens äußerst empfehlenswert ist (offizielle Seite), versucht der liebenswerte Taugenichts von Hauptfigur, seine Schulden durch die Anzucht von Hanf zu tilgen. Zu deutsch: Kiffen ist salonfähig, ein Headshop ist es auch. Verrückte Welt eigentlich, denn beim Aufrufen der Webseite eines Whisky-Herstellers muss man noch sein Alter eingeben.
Ich freue mich dennoch auf High School, wie gesagt: Guilty Pleasure.