Bleischweres deutsches Ausdiskutier- und Erklärkino. Im günstigsten Fall als Lehrfilm zum Thema Exploration zu verwenden.
Exploration meint hier das Gespräch zwischen einer psychiatrischen Gutachterin, die vom Gericht bestellt worden ist, und einer Täterin, die noch dazu an Depressionen leidet, zum Zwecke der Feststellung einer allfälligen Schuldunfähigkeit.
Die Täterin soll also innert vier Tagen soviel Vertrauen zur professionellen Gesprächspartnerin entwickeln, dass sie in der Abarbeitung des Inhaltsverzeichnisses der Exploration angefangen bei Vater und Mutter, der Vorschule und der Schule, beruflicher Werdegang, Sozialisierung, Freizeit, Beziehungen voll und offen und für die Gutachterin glaubwürdig verwendbares Material liefert.
Nun ist aber schon die Ausgangsszene so angelegt, dass einerseits die Gutachterin weder vom Spiel noch von den Texten her irgend ein Feingefühl entwickeln kann, was ihre Gesprächspartnerin als vertrauenserweckend empfinden könnte, wodurch diese wiederum ziemlich ins Leeren agieren muss. Das Spiel zwischen den beiden Damen ist von Buch und Regie her nicht sorgfältig genug durchdacht und dadurch, nun, sachlich für einen Lehrfimeventuell einzusetzen, aber cineastisch ohne jedes Interesse noch von Belang.
Da nun der Zuschauer unter solchen Umständen links liegen gelassen wird, hat man sich für ihn, vielleicht wars ja eine Idee der zuständigen Fernsehredaktion, folgendes Zückerchen ausgedacht: man will den Zuschauer so lange wie möglich im Dunkeln lassen über die Tat. Ratespiel statt Kinospannung. Mal schauen, wieviel Eintrittsgeld die Zuschauer bereit sind, für einen solchen Etikettenschwindel hinzublättern.
Hallo, können Sie mir mitteilen, wo Sie den Film gesehen haben? Vielen Dank
Ich verstehe die Frage nicht ganz, Julia Kainz. Gegenfrage: werden vielleicht bei diesem Film je nach Publikum verschiedene Fassungen gezeigt?
hm, dieser film hat mich leider auch sehr enttäuscht.
visuell war er eine unverschämtheit. das war kein kino, das war videogruppe hintertupfingen. den figuren hab ich leider gar nichts geglaubt. noch habe ich irgendwie mitgefiebert. schade.
Danke Justin, man merkt halt immer wieder, dass Kino doch eine verdammt anspruchsvolle Sache ist und nicht so schnell mal zwischen ein paar Folgen einer Fernsehserie zu bewältigen ist.
Hhhm die Kritik hier klingt aber sehr gut…http://kino-zeit.de/filme/jasmin
So sind die Geschmäcker verschieden. Was Peter Gutting ganz toll findet, findet stefe fürs Kino nicht gut genug gemacht.